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Normalerweise würde man von Brieske (Dorf) am ehesten nach Biehlen wandern, denn die Entfernung dorthin ist eigentlich nur ein Katzensprung. Und tatsächlich habe
ich noch historisches Ansichtskartenmaterial aus dem Dorf in der Pipeline. Dieses ist aber leider extrem "fertig", daß ich mich ernsthaft frage, ob dessen digitale
Restaurierung nicht viel zu aufwendig ist. Und wenn ich mich das frage, dann muß es schon sehr weit gekommen sein. Normalerweise kapituliere ich nicht so schnell
aber im Fall vom Biehlen muß ich ja einwenden, daß das eigentlich und uneigentlich überhaupt nicht mein Gebiet ist da Biehlen historisch betrachtet niemals zum Amt Senftenberg
gehörte sondern eher Ruhland unterstand. Zu dem ganzen Biehlen-Zeugs kam ich auch eher wie die Jungfrau zum Kinde und deshalb stelle ich die Restaurierung dieser Stücke
für lange Winterabende zurück. Stattdessen bewege ich mich heute an die gegenüberliegende Gebietsgrenze von gruss-aus-senftenberg.de. Nämlich ganz nach Nord-Ost und dabei konkret nach Sorno, das historisch teilweise auch als "Wendisch Sorno" bezeichnet wurde um eine Unterscheidung zum Sorno bei Finsterwalde zu liefern. Letzteres wurde bzw. wird auch als "Deutsch-Sorno" bezeichnet. Das mit der Unterscheidung der beiden Dörfer, die etwa 30 Kilometer Luftlinie auseinanderlagen, funktioniert aber bis zum heutigen Tag nicht so richtig (wahrscheinlich sogar weniger als früher!). Schaut man sich den Wikipedia-Eintrag zu Deutsch-Sorno an, dann wird dort im Text alles wild durcheinander geworfen. So viel zur Glaubwürdigkeit von Wikipedia-Einträgen. Der Eintrag zum wendischen Sorno hingegen scheint auf den ersten Blick korrekt zu sein. ![]() |
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In den letzten 10+ Jahren tauchte hin und wieder noch das eine oder andere Stück auf und heute kann ich dem Kanon zwei weitere Ansichtskarten hinzufügen. Das erste Stück ist nicht ganz so alt, wie es sich gibt. Die Ansichtskarte besitzt eine geteilte Rückseite, die erst ab 1905 usus wurde. Zu dieser Zeit waren derartige gezeichneten Ansichten eigentlich schon einige Zeit aus der Mode. Wir können eigentlich auch einen Nachdruck einer älteren Vorlage ausschliessen denn es gibt auf der Bildseite nahezu keinen Platz für Textnachrichten, die bis 1905 mit Ausnahme der Adresse ausschließlich auf der Bildseite zu tätigen waren. "Echte alte" Lithos halten in der Regel rechts unten einen entsprechenden Platz frei. |
Aufnahme <= 1910
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Wenn es nun um die Geschichte der abgebildeten Kirche geht, kann festgehalten werden, daß ihr Grundstein am 21. Juni 1897 gelegt wurde. Es
existierte jedoch schon zuvor eine Kirche in Sorno. Wann genau die erste schmucklose Kapelle, die der heiligen Elisabeth geweiht war, errichtet wurde,
dazu fehlen gesicherte Informationen. Die Chronisten gingen davon aus, daß das Kirchlein wahrscheinlich bereits im 15. Jahrhundert existierte.
Sie berufen sich dabei auf eine Urkunde vom 8. August 1574, in welcher das Meißener Consistorium die Auspfarrung der Dörfer Sorno und Rosendorf aus
der Parochie Senftenberg bestätigte und in der es heißt: "Dieweil im Dorfe Sorno eine Kapelle allbereit dazu erbauet und noch vorhanden".
Über die Jahre verschlechterte sich der bauliche Zustand trotz diverser Ausbesserungen immer weiter, so daß man Ende des 19. Jahrhunderts Überlegungen
anstellte ob man weiterhin Ausbesserungsarbeiten vornehmen oder lieber gleich eine neue Kirche bauen sollte. Aufgrund des bedenklichen Bauszustandes
entschied man sich für einen Neubau. Ein entsprechender Bauantrag wurde 1889 von der Königl. Regierung in Frankfurt/O. genehmigt. |
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Der letzte Gottesdienst in der Sornoer Kirche fand am 1. November 1970 statt. Zeitgleich mit der Aussegnung durch den amtierenden Pfarrer Krüger aus
Proschim. Danach hatten die Abrißbagger freie Fahrt...
Als letztes fiel der Glockenturm. Das Kreuz an seiner Spitze hatte jedoch
komischerweise schon vorher eine gefährliche Schieflage. Keine Ahnung, wie
diese zustande kam. ![]() Aufnahme 1970 |
![]() Aufnahme 1971 |