21.06.2020
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GRAPHOKOPIE H.SANDER K.G. Berlin N 113 Echte Photographie B 8/64 Best.-Nr. T 324 Aufnahme = 1963 Sammlung Matthias Gleisner
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VEB BILD UND HEIMAT REICHENBACH i.V. 6/1410 V 11 28 A 1/B 142/64 Foto: Kampmann, Berlin Aufnahme <= 1963 Sammlung Norbert Jurk
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So weit ich mich zurückerinnern kann, wurde in unserer Familie immer vom "Hochhaus" gesprochen, wenn es um das
oben abgebildete Gebäude ging. Und das auch ungeachtet dessen, daß es eigentlich "Hochhäusern" hätte heißen müssen,
denn an dem nordwestlichen Einfallstor in die Stadt befinden sich zwei identische Bauten. Jedenfalls meinten wir mit
"Hochhaus", glaube ich zumindest, immer nur das stadteinwärts linke Haus, welches die allseits bekannte Gaststätte "Stadt Senftenberg"
beherbergte.
Erst vor einigen Jahren lernte ich, daß der Begriff "Hochhaus" nicht etwa eine Erfindung unserer Familie war, nein,
es war vielmehr so eine Art geflügeltes Wort innerhalb der Senftenberger Bevölkerung. Darauf hätte ich natürlich auch eher
kommen können, denn wenn man sich mit jemandem über "das Hochhaus" unterhielt, dann wusste der Gegenüber genau was man
meinte. Selbst in einem Artikel der Lausitzer Rundschau schrieb man 1965 vom Aus für den üblichen Begriff "Hochhaus"
... für die HO-Gaststätte und das gegenüber befindliche Gebäude aufgrund fortgeschrittener Planung zur Errichtung
dreier 14-Stöcker entlang des Schwarzen Weges.
Wir alle wissen, daß dies schließlich nicht realisiert wurde und erst 10 Jahre später mit dem 11-Stöcker am Senftenberger
See tatsächlich ein Rivale um den Titel "Hochhaus" auf den Plan trat. 1979 kam im Wohngebiet Süd ein weiterer Titelaspirant
hinzu. Ebenfalls 11-geschossig galt das Doppelhochhaus bis zu seinem Abriss 2007 als höchstes Gebäude der Stadt.
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Aufnahme <= 1963 Sammlung Matthias Gleisner
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Wie dem auch sei, für mich ist und bleibt jenes Haus, welches wir größtenteils auf den heute hier vorgestellten Ansichtskarten
bzw. Fotografien sehen the one and only Hochhaus of Senftenberg.
Aufnahme <= 1963 Archiv der Stadt Senftenberg
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Was gibt es also über die 5 Aufnahmen zu sagen?
Die beiden Fotos sind ja per se ziemlich selten und das
Stück hier links halte ich für die früheste Aufnahme
von allen. Der Grund? Man sieht hier noch nicht die
beiden Außenlaternen mit der Landskron-Werbung, die
wir auf allen späteren Aufnahmen erkennen können. Aufgrund
der Tatsache, daß hier vorrangig das ansonsten sehr
vernachlässigte rechte "Hochhaus" zu sehen ist,
hat das Foto eine zusätzliche Bedeutung...
An die Verkaufsstellen (Gemüse+Getränke, Backwaren,
Fleischwaren sowie Waren des täglichen Bedarfs, die man
hier erahnen kann, erinnere ich mich auch noch ganz gut.
Da meine Familie einige Zeit in der Straße des Bergmanns
wohnte, gehörten diese Läden naturgemäß zur ersten Anlaufstelle
bei der Versorgung mit dem was man für gewöhnlich so brauchte.
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VEB BILD UND HEIMAT REICHENBACH i.V. 6/1404 V 11 28 A 1/B 139/64 Foto: Kampmann, Berlin Aufnahme <= 1963 Sammlung Norbert Jurk
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"Straße des Bergmanns" ist das Stichwort! So ist nämlich die Ansichtskarte rechts unten betitelt. Man
sieht im Hintergrund noch ein kleines Stück der HOG "Stadt Senftenberg" und mittig den Eingang zu
besagtem Geschäft für die Dinge des täglichen Bedarfs. Zu meiner Zeit war dieser Eingang jedoch
verschlossen. Der Zugang erfolgte von der langen Seite.
Diese Ansichtskarte gehört zu den ziemlich gut bekannten und sie ist auch heute noch relativ oft
anzutreffen. Genauso wie die Ansichtskarte ganz rechts oben. Es ist anzunhemen, daß beide Aufnahmen
am selben Tag gemacht wurden. Von der Karte ganz oben existiert auch eine colorierte Fassung.
Weitaus seltener zu finden ist die Ansichtskarte links oben. Dieses Motiv befand sich lange Zeit auf
meiner Wunschliste wovon es nunmehr verschwinden kann.
Keine so wirklichen Erinnerungen habe ich an einen persönlichen Auftritt im "Stadt Senftenberg"...
Dieser hat aber stattgefunden! Das Foto rechts ist der Beweis. Ich muß 4 oder 5 Jahre alt gewesen sein
als ich bei einer Modenschau den Catwalk auf und ab lief.
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