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Daß es sich bei der rechts abgebildeten Ansichtskarte um die höchstwahrscheinlich
einzige Nachkriegsproduktion mit einem Motiv aus Großkoschen handelt ist nicht
wirklich verwunderlich. Erstens wurden zu DDR-Zeiten die kleineren Dörfer im Senftenberger Umfeld sowieso extrem stiefmütterlich behandelt. Mit Ausnahme von Sedlitz. Zweitens fielen einige der bis dahin "verbreitungswürdigen" Sujets der Dörfer flach: Kirchen und Kriegerdenkmäler, die bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs auf nahezu jeder Produktion in der einen oder anderen Form vertreten waren, schieden aus ideologischen Gründen aus. Tja und da blieb für Großkoschen außer der Kneipe nicht mehr viel übrig. Und genau diese, mittlerweile von "Zum Krug" zum "Zum Dorfkrug" mutierte und nunmehr in fester Hand des "KONSUM" befindlichen gastronomischen Einrichtung sehen wir auf der Ansichtskarte, die spätestens 1978 produziert wurde. Wenn jemand das Plakat in der Nähe der Bushaltestelle deuten könnte, wäre das vielleicht eine Handhabe zur besseren Datierung. Ich kann aktuell nicht erkennen, wofür dort geworben wird. Meine Vermutung, für irgendeine Kunstaustellung, kann natürlich auch völlig falsch sein. Und drittens muß man nun wirklich feststellen, daß durch den vergleichsweise massenhaften Ausstoß von Ansichtskarten mit Motiven des Erholungsgebietes Senftenberger See, die in der übergroßen Mehrzahl Abbildungen enthalten, die man gut und gerne Großkoschen zuordnen kann, war der Ort eigentlich doch ganz gut illustriert. Die fremdenverkehrstechnisch relevanten Dinge passierten ab 1973 außerhalb der Grenzen des ursprünglichen Dorfes. Abgesehen von der obligatorischen Jugenddisko...
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BILD UND HEIMAT - REICHENBACH (VOGTL)
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Im direkten Vergleich mit einer bereits in Farbe bekannten Produktion aus ca. 1920 fällt
auf, daß es in den 50+ Jahren Differenz den einen oder anderen Umbau hauptsächlich am Dach des
Gebäudes gegeben hatte. Und Baumaßnahmen sind ja auch für die Zukunft geplant! Dies jedoch schon seit mehr als 10 Jahren. Ohne daß sich dabei irgend etwas wesentliches getan hätte. Die Pläne der Dresdner Firma U-S-D sahen eigentlich vor, bis 2012 an dieser Stelle das sogenannte "Seenland-Palais" errichtet zu haben. Der ehemalige "Dorfkrug" mitsamt seinem Saal sollte Bestandteil des Ensembles sein. Aktuell propagiert man ein 2021 für den Beginn der Umsetzung (Stand 03/2019). Ich prophezeie hier einmal, daß auch 2021 ohne jegliche sichtbare Aktivität vergehen wird. |
Otto Rost, Dresden.
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