Zwei Ansichten aus Senftenberg II liefere ich heute ab. Konkret befinden wir uns in
der Klettwitzer Straße, die damals noch Clettwitzer Straße hieß. Dieser Straßenzug,
der über 1 Kilometer lang schnurgerade durch den Ort führt, konnte in der Vergangenheit
schon reichlich mit Ansichtskartenmotiven illustriert werden. Und dies könnte zukünftig
auch so weiter gehen, denn von dem oberen Motiv existiert definitiv eine colorierte Variante
(ich besitze digital eine solche, die leider einen etwas größeren "Wasserschaden" hat und
deshalb schwierig zu restaurieren ist, weshalb ich noch auf ein besser erhaltenes Stück
warte) und es würde mich schwer wundern, wenn es zu dem farbigen Exemplar darunter keine
zweifarbige Version gäbe.
Auch das verwendete Hintergrundbild stammt im Ursprung von einer Ansichtskarte und stellt
ebenfalls die Klettwitzer Straße dar, jedoch von "ziemlich weit oben". Auch von diesem
Motiv suche ich noch ein Original.
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Elisabeth Gabriel, Buch- u. Papierhdlg. Senftenberg II Nachdruck verboten 29490 Aufnahme <= 1920 Sammlung Matthias Gleisner
Elisabeth Gabriel, Buch- u. Papierhdlg. Senftenberg II Nachdruck verboten 29491 Aufnahme <= 1920 Sammlung Matthias Gleisner
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Ich möchte kurz noch einmal auf die Umbenennung der Clettwitzer in Klettwitzer Straße eingehen. Man könnte vielleicht davon ausgehen, daß das Ganze
im Zuge der Änderung von Ortsnamen in der zweiten Hälfte der 1930er geschah. In dieser Zeit wurden ca. 2500 Ortsnamen in ganz Deutschland umbenannt. Die für unsere
Gegend signifikantesten Änderungen in diesem Zusammenhang waren natürlich Zschornegosda → Schwarzheide und Dobristroh → Freienhufen. Auch kleinere
Modifikationen, bei denen zum Beispiel Zschipkau sein "Z" verlor, sind unter diese Aktion einzuordnen, bei der es vornehmlich darum ging, slawische Wurzeln im
öffentlichen Sprachgebrauch zu tilgen.
Dies wirkte sich natürlich nicht nur auf die jeweiligen Orte, sondern auch auf Straßenbezeichnungen in der näheren Umgebung aus.
Bezüglich Klettwitz liegt der Fall wohl anders, da man auch schon vor der Zeit des Nationalsozialismus diese Buchstabenwechselspielchen (Clettwitz/Klettwitz)
in Zeitungsannoncen, sowie auf Ansichts- und Landkarten trieb. Desweiteren verwendete der PHARUS-Stadtplan aus dem Jahr 1938 immer
noch die "C"-Variante der Straßenbezeichnung, während man im Einwohnerbuch von 1934 schon vier Jahre zuvor die "K"-Variante bevorzugt hatte...
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