Also irgendwie ist der Wurm drin. Denn seit Monaten taucht kein neues Bildmaterial aus Grube Marga mehr auf. Ich gebe jedoch die Hoffnung nicht auf, denn ich vermute, daß es von den schönen Schäfer-Straßenansichten jeweils auch eine mehr oder weniger dezent colorierte Fassung gab. Für einige wenige Motive konnte ich dies ja in der Vergangenheit nachweisen. Momentan ist davon aber noch nichts in Sicht und aus diesem Grund muß ich vorerst vom "Durchgebrachten" leben. Und dies tue ich heute in Form dreier Ansichten die zeitlich einen relativ langen Raum über ca. 30 Jahre abdecken. Das dominante Gebäude ist in allen Fällen das "Kaufhaus" auf dem Markt und die Position von der es aufgenommen wurde ist nahezu identisch. Die großen zeitlichen Abstände lassen sich auch gut an der Höhe der vier Bäume, die die kleine rechteckige Grünanlage vor dem Gebäude begrenzen, ablesen. Ich gehe insgeheim davon aus, daß das oberste Motiv noch ca. 15 Jahre vordatiert werden könnte (die "16" in der Seriennummer lässt als Produktionsjahr 1916 vermuten).
Was speziell das dritte Exemplar im Bunde betrifft, befinden wir uns darauf schon in der Nachkriegszeit.
Und zwar schon ganz deutlich nach Kriegsende, wobei das derzeit sichere 1959 auch nicht der Weisheit
letzter Schluß sein muß. In diesem Zusammenhang möchte ich auf ein Detail verweisen, daß irgendwann
einmal, entweder bei der Datierung der Abbildung oder aber bei der Bestimmung des Zeitpunktes an welchem
der allseits beliebte "Getränkekonsum" errichtet wurde, helfen kann. Während an der linken Seite
des Kaufhauses hier der kleine einstöckige Zwischenbau zu erkennen ist, fehlt selbiger an der rechten
Seite. Nach den Geschichten rechts und links des Ilse-Kaufhauses noch kurz zum Kaufhaus selbst: In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre entließ die Ilse-Wohlfahrtsgesellschaft eine ganze Reihe ihrer Einrichtungen (Gaststätten, Kaufhäuser, Bäckereien und Fleischereien) aus ihrer Obhut. Unter anderem auch das Kaufhaus in Grube Marga. Der linke Teil, in dem man von jeher vorrangig Textilien anbot, wurde durch Rudolf Ließ übernommen und bis Ende der 1940er Jahre von ihm geführt. Den rechten Teil, in welchem Lebensmittel und Spirituosen, aber auch Eisenwaren und Küchengeräte zum Verkauf standen, übernahm Friedrich Emde. Im Juli 1946 wurde das Geschäft vom Konsumverband Calau-Luckau übernommen. |
Verlag Br. Pulczynski,
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