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Ich bleibe für die restlichen Motive in dieser Woche beim gestern angestimmten Thema Musik. Die heutigen drei Abbildungen wurden nicht
nur in einem engen räumlichen Rahmen gemacht, sie haben auch alle etwas mit Musik zu tun... mal deutlicher und mal subtiler...
Aufnahme = 22.01.1938 Archiv der Stadt Senftenberg
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Unter Verwendung des links abgebildeten Motivs schrieb der
Senftenberger Anzeiger (und die mussten es wissen, ist doch das
Druckereigebäude der Zeitung abgebildet)...
Betriebskonzerte
mit dem Musikkorps des Infanterie-Regts. 29 Cottbus.
Im Zeitalter des Liberalismus waren für Werkskonzerte keine Zeit
und kein Verständnis zu finden. Man predigte Haß und kämpfte um
Lohnerhöhung, und der Wert der Kameradschaft war den Menschen
fremd. Kulturgüter der Nation bestanden nur für die begüterte
"Oberschicht". Hier Wandel geschafft zu haben, ist das Verdienst
des Nationalsozialismus.
Die Kunst kommt zum Arbeiter in den Betrieb. Ihm die harte
Pflicht des Alltags zu verschönen und ihm Kraft für den Lebenskampf
zu geben, ist der Sinn dieser Betriebskonzerte. Der Wert solcher
Konzerte wird letzten Endes noch dadurch gesteigert, daß die
Gefolgschaft froh und freudig gestimmt die auszuführenden Arbeiten
mit größerer Lust verrichten, als wenn sie freudlos die Arbeit
nur als notwendiges Uebel zur Lebenserhaltung betrachten. Schon viele
Betriebsführer erkennen die Richtigkeit dieser These und sind
bemüht, die deutsche Arbeitsfront in dieser Beziehung zu unterstützen.
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Die Kreisverwaltung Senftenberg der NS-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" hatte am Sonnabend zu zwei Konzerten in den Werkspausen
eingeladen. Freude lag auf den Gesichtern der Gefolgschaft der Glasfabrik Gebr. Seidensticker, Senftenberg 2, als der Musikzug
des Infanterie-Regiments Nr.29 aus Cottbus mit zackiger Marschmusik das Konzert eröffnete. Von Stück zu Stück steigerte sich die
Stimmung und als die angesetzte Stunde verstrichen war, lag auf allen Gesichtern ein leiser Ausdruck des Bedauerns über das allzu
schnelle Ende dieses schönen Erlebnisses. Kreiswart "Kraft durch Freude" Schmidt, Senftenberg, sprach kurz vor Beginn Worte der
Begrüßung und des Dankes.
Anschließend fand ein weiteres Betriebskonzert für die Gefolgschaft des "Senftenberger Anzeiger" vor der Druckerei statt. Auch hier
das gleiche Bild. Freude und Stolz spiegelten sich auf allen Gesichtern und begeisterter Beifall wurde den Soldaten am Schluß des
Konzertes zuteil, und mit neuem Mut ging es wieder an die Arbeit.
Das im letzten Absatz erwähnte Konzert sehen wir hier im Bild. Wem der Zeitungsartikel ziemlich pathetisch und darüber hinaus auch
reichlich "braun" vorkommt... man möge einmal nur einige wenige Worte ersetzen und der Artikel hätte so auch in der DDR-Nachkriegspresse
gestanden haben können... Es ist eigentlich erschreckend, wie in einigen Lebensbereichen der Nationalsozialismus nahtlos in den
Sozialismus überging.
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Bild Nummer 2 wurde nur wenige Meter entfernt aufgenommen.
Der musikalische Bezug? Wir sehen rechts angeschnitten das
Haus der Musikschule Radenz (gegründet 1920).
Aufnahme <= 19?? Familie Grubann
Das Gebäude (nebst Putten) finden wir stilisiert auf einer
schönen Anzeige aus dem Senftenberger Anzeiger wieder...
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Senftenberger Anzeiger (1926)
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Für das dritte Foto muss man sich nur um 90° nach rechts drehen. Die Aufnahme
aus der Mitte der 1930er ist ein weiteres Mal eine, die zur Dokumentation der
fachgerechten Ausführung der Strassenbaumassnahmen im Senftenberger Stadtgebiet
angefertigt wurde.
Rechts hinten sehen wir die Rückansicht der heutigen Musikschule -
das frühere Gesundheits- und das ganz frühere Arbeitsamt der Stadt.
Aufnahme <= 19?? Sammlung Hubert Ambrosius
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Die explodierenden Ziffern auf der Startseite deuten schon darauf hin... ein weiterer "Meilenstein"
auf dem Weg zum 1500. Motiv ist geschafft. Für alle neu hinzugekommenen Fans von www.gruss-aus-senftenberg.de -
bei runden Jubiläen gibt es immer was auf die Ohren! Natürlich nur bildlich.
Zum 1100. Motiv beglückt uns der Bandonion-Klub Gut Ton mit einem Ständchen. Das Bandonion
erfreute sich offenbar in unserer Region eine Zeit lang gewisser Beliebtheit, wie wir den nachfolgenden
Inseraten entnehmen können.
Senftenberger Anzeiger (1924, 1927)
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Photogr. u. Verlag Fr. Kachel, Senftenberg N.-L., Tel.466, Groß-Räschen, Tel.65 P 6983 24 Aufnahme = 1924 Museen OSL
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"Sende eine Ansicht von unserer Elsterbrücke"
Geschickt wurde selbige von dem auf der Fotopostkarte rechts
abgebildeten Angehörigen des Landsturms im Jahre 1915.
Bevor ich mich dem Motiv an sich widme, ein kleiner Exkurs in
Sachen "Materialbeschaffung". Die ist nämlich in vorliegendem
Fall nicht ganz geradlinig verlaufen. Das gute Stück hat in
etwa den Weg genommen, wie er in folgender Grafik festgehalten
ist...
Zunächst ging die Reise von Senftenberg nach Berlin. Die
durchbrochene Linie symbolisiert den unklaren weiteren Verlauf.
Irgendwann landete das Original in Wolverhampton (Grossbritannien),
woher ich sie wieder zurück nach Senftenberg holte. Der, in diesem
Fall etwas grössere Kreis hat sich geschlossen!
Was wir auf der Abbildung sehen, ist die Eisenbahnbrücke über die
Schwarze Elster (Kamenzer Strecke) und wir lernen, dass diese im
1. Weltkrieg offensichtlich militärisch bewacht wurde.
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Aufnahme <= 1915 Sammlung Matthias Gleisner
Senftenberger Anzeiger (1915)
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Weiterhin können wir feststellen, dass die Stahlkonstruktion der Brücke
mindestens einmal einen Umbau erfuhr. Bislang war postkartentechnisch
eine leicht andere Bauweise bekannt. Nämlich diese hier...
Der dritte und letzte wichtige Punkt: Mit Hilfe des oberen Motiv konnte
nunmehr zweifelsfrei auch die rechts abgebildete Fotopostkarte als Senftenberg
zugehörig identifiziert werden. Dies hatte ich bislang nämlich stark bezweifelt.
Zwar wurde die Karte postalisch aus Senftenberg verschickt, aber bei diesen
Privatpostkarten ist dies noch lange kein untrüglicher Beweis dafür, dass die
Abbildung aus demselben Ort stammt wie der Poststempel.
Die Parallelen, die wir zwischen beiden Motiven ziehen können, sprechen nun
jedoch eine eindeutige Sprache.
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Aufnahme <= 1916 Sammlung Norbert Jurk
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Bleibt noch die Frage zu klären, was es mit der miltärischen Präsenz so weitab von jeglicher Front auf sich hat.
Eine definitive Antwort darauf konnte ich bislang auch nicht finden. Nur soviel: Neben besagter Elsterbrücke wurde auch
Hertrichs Dampfmühle von Truppen des Landsturms bewacht. Und dass sich die tapferen Männer durchaus nicht nur zum Zeitvertreib
die Beine in den Bauch standen, zeigen folgende Meldungen aus dem Senftenberger Anzeiger...
Senftenberg, 21. Dezember 1915. Festgenommen wurde gestern abends von dem Posten an der Elsterbrücke der Russe Hera.
Er trägt Zivilkleider mit blauer Monteurbluse und gelbem Abzeichen am Oberarm. Anscheinend handelt es sich um einen entwichenen
russischen Militärgefangenen. Zweckdienliche Mitteilung wird an die hiesige Polizei erbeten.
Senftenberg, 21. August 1916. Durch die Aufmerksamkeit von drei verwundeten Kriegern aus dem hiesigen Krankenhause, die
gestern spät abends heimkehrten, wurden drei vom Werk Marie I ausgerückte Franzosen in der Nähe von Caplick's Geschäft festgenommen
und dem hiesigen Mühlenwachtkommando zugeführt, von wo aus die Ablieferung an die hiesige Polizei erfolgte. Die Herren Franzosen
hatten des Guten etwas zu viel getan und waren deshalb sehr bald um die erlangte Freiheit gekommen. Man wird auf solche Flüchtlinge
jetzt jedenfalls besser aufpassen.
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Alles neu macht der Mai ... März
Aufgrund des milden Wetters warte ich dieses Jahr nicht bis zum Mai um eine Neuerung einzuführen...
Angeregt durch eine Diskussion in einem benachbarten Forum, welches sich thematisch ebenfalls mit der Geschichte eines
Teils unserer Heimat beschäftigt (gemeint ist www.reppist.de), habe ich
wieder einmal erkannt, dass es notwendig ist, die wenigen Leute, die sich für das Thema "Heimatforschung & Heimatpflege" begeistern,
besser zu vernetzen.
Ein ideales Werkzeug hierfür stellt meines Erachtens ein Forum dar, in welchem die Beteiligten unkompliziert und schnell
Informationen, Gedanken, Meinungen, Termine und Tipps austauschen können. Die dafür erhältliche Software ist nicht nur
technisch ausgereift und bietet einen hohen Komfort sondern ist in der Regel auch noch kostenlos!
Ich habe mich also ein paar Stunden hingesetzt und ein solches Forum aus dem Boden gestampft... Dieses ist über den
neuen Link "Das Forum" links unten zu erreichen. Um selbiges mit Leben zu erfüllen und einen
gewissen Gewöhnungseffekt zu erzielen, schalte ich die altbekannte Kommentarfunktion zu den einzelnen Beiträgen hier in Neues
ab und lenke diese stattdessen auf das Forum um.
Die dort vorhandenen Möglichkeiten sind weit besser als die selbstgestrickte Variante, die bisher zum Einsatz kam. Ein grosser
Vorteil der Forumsvariante ist zum Beispiel der, dass die Kommentare nun durchsuchbar sind. Daneben ist das ganze Handling, wie
das nachträgliche Ändern von Kommentaren oder das Einfügen von Bildern sehr professionell gelöst. Zum Erstellen von Kommentaren
oder Beiträgen ist es jedoch erforderlich, sich zunächst zu registrieren. Keine Angst, das tut nicht weh und ist in wenigen Sekunden
erledigt. Das Lesen von Forumseinträgen ist auch nicht-registrierten Nutzern möglich.
Genug der Vorrede! Legen wir mit dem Tagesgeschäft los - Neue Motive!
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E. Chankiewitz, Henriette/Poley Aufnahme = 1936 Sammlung Karsten Barufka
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25. Geschäftsjubiläum. Am Sonnabend, dem 21. März, feiert die Firma Franz Kaiser, Straßenbau, ihr 25jähriges
Geschäftsjubiläum. Das Unternehmen hat sich aus kleinen Anfängen emporgearbeitet. Den Begründer, Steinsetzmeister
Franz Kaiser, deckt leider schon der kühle Rasen. Das Unternehmen wird nach seinen Grundsätzen fortgeführt. Wir
gratulieren und wünschen weitere geschäftliche Erfolge.
Senftenberger Anzeiger (1936)
Ja, auch solche Abbildungen sind interessant für www.gruss-aus-senftenberg.de. Da in diesem Fall eine örtliche Bestimmung
unmöglich ist, wandert das Motiv in das Subarchiv Sonstiges. Bezüglich der
zeitlichen Bestimmung haben wir ziemlich leichtes Spiel... die 25 im Lorbeerkranz im Zusammenspiel mit dem
Firmenschild, sowie der Senftenberger Anzeiger führen zur eindeutigen Datierung. Die Aufschrift auf dem zweiten Plakat
ist nur bruchstückhaft zu entziffern... man dankte dem Führer. Wofür? Vielleicht für das Autobahnprogramm, welches vielen
Bauarbeitern Lohn und Brot gab.
Mit der Annonce zur Aufnahme der Geschäftstätigkeit kann ich natürlich auch dienen...
Senftenberger Anzeiger (1911)
Übrigens konnte ich in den letzten Wochen die nachfolgenden Motive genauer bzw. überhaupt erst einmal datieren...
Entweder durch Vergleichsobjekte in aktuellen Online-Auktionen oder durch Hintergrundinformationen aus dem Senftenberger
Anzeiger. So ist beispielsweise das Faltblatt des Wirtschafts- und Verkehrsvereins, welches u.a. die Abbildungen von AK_SFB 030_1,
AK_SFB 549_1 und AK_SFB 625_1 enthält, im Jahr 1934 produziert worden.
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AK_SFB 642_1
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von <= 1937 auf <= 1936
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AK_SFB 549_1
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von <= 19?? auf <= 1934
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AK_SFB 625_1
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von <= 1936 auf <= 1934
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AK_SFB 030_1
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von <= 1943 auf <= 1934
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AK_SFB 146_1
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von <= 1925 auf <= 1915
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AK_SFB 146_2
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von <= 1925 auf <= 1915
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AK_Kos 009_1
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von <= 19?? auf <= 1915
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