Mit AK_SFB 535_1, einem wenig inspirierenden und dem freudigen Ereignis des 850. archivierten
Motivs auf www.gruss-aus-senftenberg.de überhaupt nicht angemessenen Blick auf den Eingang des
Senftenberger Schlosses verabschiede ich mich in eine zweitägige Auszeit...
Bis dahin!
Aufnahme <= 1943 Museen OSL
Die Schwäne auf AK_SFB 536_1 sind mit Sicherheit nachträglich hinzugefügt worden. Ansonsten ein eher
seltenes Motiv aus einer Region von der wir bereits eine ganze Reihe von Ansichten kennengelernt
haben.
Komplett neu im digitalen Archiv - die erste Ansicht des Bergbauhauses. Sehr viele verschiedene
Ansichten sind mir von diesem Gebäude auch nicht bekannt. Heutzutage steht am Giebel Kreishaus.
Nur falls sich einer wundert...
Diesen Blick auf Henckel's Werke u. Senftenberg kennen wir schon aus der schwarz-weissen
Variante. Wobei von beidem, Henckels Werken ( → Viktoria II → Morgenrot) und auch
Senftenberg nicht viel zu sehen ist.
Anders auf nachfolgendem Luftbild aus den 1980ern und aus der entgegengesetzten Position aufgenommen.
Im Hintergrund sieht man den Tagebau Meuro, der bereits die Position des damaligen Fotografen erreicht
hat. Die Schornsteine am rechten oberen Bildrand dürften zu Sonne gehören.
Auf Youtube kann man übrigens sogar einen digitalisierten 8mm-Film anschauen, der bewegte Bilder aus der Brikettfabrik
Morgenrot im Jahr 1979 präsentiert. Vielen Dank dem Kameramann und Uploader dieser Aufnahmen!
AK_Sau 013_1 ist das ganze Gegenteil zu einer Frau! Die Karte versucht nämlich älter auszusehen, als
sie in Wirklichkeit ist. Im ersten Moment glaubt man, eine Karte vor sich zu haben, die um die Jahrhundertwende
hergestellt wurde. Tatsächlich gibt es auffällige Gemeinsamkeiten mit einer Postkarte, die nachweislich aus
dieser Zeit (<= 1903) stammt...
Die beiden oberen Abbildungen und sogar die florale Verzierung sind identisch. Knackpunkt ist jedoch die
Abbildung des Schulgebäudes auf dem heutigen Neuzugang. Dieses (neue) Gebäude wurde erst am 18. Oktober
1909 eingeweiht, womit klar sein dürfte, dass die Karte nie und nimmer vor diesem Datum heraus
gegeben worden sein kann. Zu einer Zeit also, als diese Form der Postkarten schon eine ganze Weile aus der
Mode war! Wir haben es also gewissermaßen mit einer frühen Form des "Retro-Looks" zu tun...
1394 Aufnahme u. Verlag E.J. Ball, Photogr. Atelier, Gr. Räschen N.-L. Aufnahme <= 1908 Sammlung Theodor Restel
Neben der Tatsache, dass es sich bei AK_SFB 529_1 um eines dieser sehr seltenen Stücke handelt, wird wieder
einmal deutlich, was hier in Senftenberg städtebautechnisch alles schief gelaufen ist. Gebäude wie das auf der
linken Abbildung, mussten uniformen Neubaublocks weichen, die nun auch schon wieder abgerissen wurden oder
aber auf der Abschussliste stehen.
Das verdanken wir nicht etwa dem 2. Weltkrieg, denn von dessen Zerstörungen blieb Senftenberg vergleichsweise
verschont. Vielmehr machte die sozialistische Mangelwirtschaft solch eindrucksvollen Bauten den Garaus.
Das Fehlen von Baumaterialien bzw. mangelnder Anreiz (man konnte mit Immobilien eben nicht mehr genug verdienen)
führte zu einem erheblichen Sanierungsstau. Wurde die Umgebung dann auch noch für die grossräumige Errichtung
von Arbeiterschliessfächern erkoren, waren viele erhaltenswerte Gebäude schlicht im Wege und mussten
weichen. Ohne Zweifel besaßen die Neubauten mit Fernheizung und fliessendem warmen Wasser zur damaligen Zeit
eine hohe Attraktivität. Geschuldet war diese jedoch hauptsächlich dem Mangel an Alternativen. Schliesslich
presste man in jede innerstädtische Lücke irgendeinen Neubaublock und veränderte oder besser gesagt: beschädigte
das Bild Senftenbergs nachhaltig. Mittlerweile sind viele dieser Bauten selbst der Abrissbirne zum Opfer gefallen.
Die dabei entstandenen Frei- und zumeist Grünflächen können kein Ersatz für die einstmalige natürlich gewachsene
Bebauung sein.
Fairerweise muss man sagen, dass auch nach der politischen Wende noch genügend Fehler gemacht wurden und es ist
nicht einfach nur schwarz/weiss bzw. Mangel/Überfluss. Schaut man sich heute in Teilen der Innenstadt um,
dann sagt man sich unwillkürlich "warum macht denn hier keiner?" oder "hier müsste mal einer!". Ich sage nur:
Post, Schule 1, Marktecke, Schlossstrasse 6 und noch einige andere "wohlbekannte" Objekte...
Die derzeite Datierung von AK_Hoe 035_1 auf <= 1945 ist mit Sicherheit viel zu spät angesetzt.
Das Motiv ist eher in der zeitlichen (in der geografischen sowieso) Region dieses Motivs...
... anzusiedeln und das liegt bei <= 1916!
Auch heute erkennt man wieder eine der drei Dependancen der Familie Stachel. Jedoch nicht ganz so deutlich wie auf
der Karte von <= 1916. Stachels hatten zeitweilig drei Geschäfte am Laufen - in Senftenberg in der Schloss- und
in der Calauer Strasse und halt dieses hier in Senftenberg 2.
Senftenberger Anzeiger (1918)
Kunstanstalt Max Zibell, Berlin N.58, Danzigerstr. 93 6425 93 849 Aufnahme <= 1945 Sammlung Matthias Gleisner