Wie geschrieben: es sind nur 2 der insgesamt 8 Stücke, die damals mutmaßlich verlegt wurden. Bei einem der
noch fehlenden Motive wird es sich sehr wahrscheinlich um die Ansicht des Senftenberger Schlosses handeln
die in diesem Zusammenhang in der LR abgedruckt wurde. Die gesamte Produktion - so legt es der Zeitungsbericht
nahe - stand im Zusammenhang mit einer "Solidaritätsaktion", sprich: Soli-Basar, des Verbandes der Journalisten (VDJ)
der DDR. Diese Aktionen fanden zentral auf dem Berliner Alexanderplatz aber auch regional statt. Letzteres - wahrscheinlich
in der Bezirksstadt Cottbus - dürfte der Anlaß dieser Postkartenserie gewesen sein.
Wie wir den Aussagen des Betriebsleiters der LR-Druckerei Senftenberg entnehmen können, sparte man sich den Karton für
die Herstellung einer ausreichenden Auflage regelrecht vom Munde ab. Und das 1986. Meine Güte! Und auch die Postkarten selbst
sind echte "Leichtgewichte". Hier reduzierte man das Material so weit, daß eine Karte keine 3 Gramm wiegt. Für einen Postversand
keine guten Voraussetzungen, da die Stücke ziemlich "lappig" sind.
Dies könnte der Grund sein, weshalb man generell von diesen Stücken kaum etwas am Markt findet. Meine beiden Exemplare sind
tatsächlich die einzigen, die mir in all den Jahren über den Weg liefen.
An dieser Stelle also der Aufruf: Wer in seinen Schachteln, Kästchen oder Schubladen weitere Motive dieser Serie findet, der
möge sich bitte bei mir melden! Ich finde die Produktion zwar weiterhin nicht für extrem wichtig, würde dennoch gerne mindestens
aus Gründen des Nachweises das Set vervollständigen.
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Hinsichtlich des Schöpfers der 8 Motive, den im
Zeitungsartikel mehrfach genannten Ernst Pietsch,
konnte ich auch einiges in Erfahrung bringen:
Ernst Pietsch war Senftenberger und arbeitete hauptberuflich
als Werbeleiter im "konsument"-Kaufhaus Cottbus. Daneben leitete
er ehrenamtlich die künstlerische Arbeitsgemeinschaft Malerei und
Grafik in Cottbus und war ehrenamtlicher Mitarbeiter im Bezirkskabinett
für Kulturarbeit.
Ernst Pietsch war in der Hauptsache Grafiker und schuf sehr viele Bergbauansichten.
In seiner Heimatstadt Senftenberg war er viele Jahre Mitglied
im Mal- und Zeichenzirkel des BKK Senftenberg, der vom Werbeleiter der HO in Senftenberg,
Kurt Hübner geleitet wurde. Der Zirkel, dem unter anderen auch Martin Peitzberg, Bernd Gork,
Bernd Winkler oder Ursula Graßhoff angehörten, veranstaltete eine Reihe von Ausstellungen und
organisierte jährlich ein Künstler-Plenair.
Bei einem solchen - Anfang September 1980 am Senftenberger See - sehen wir Ernst Pietsch in
der Mitte neben Heinz-Karl Kummer und im Hintergrund Ursula Graßhoff.
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Lausitzer Rundschau (September 1980)
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