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18.08.2024
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Lausitzer Rundschau (13. August 1986)
Es ist irgendwie schon lustig, welche Wirkung alte Zeitungsschnipsel bei mir entfalten. Beispielsweise der links abgebildete.
Einfach erst einmal mal wirken und sich dabei zurück in das Jahr 1986 versetzen lassen.

Nach der Lektüre dieses Artikels konnte ich einfach nicht anders und musste meine "Blockadehaltung" gegen zwei mir bekannte Postkarten aufgeben. Dabei handelt es sich um zwei von - wie wir jetzt wissen - acht Motiven. Die Stücke dümpelten angebotstechnisch schon geraume Zeit im Internet herum, doch ich machte bislang immer einen großen Bogen um sie, da ich sie eigentlich nicht als relevant einstufte.
Mit dem Auftauchen des LR-Artikels änderte sich das, denn nun habe ich auch ein Stück Geschichte dazu. Also eingekauft die Dinger, aufbereitet und heute gelangen sie zur Präsentation:

Senftenberg
VDJ Solidaritätsaktion Senftenberg
Aufnahme <= 1982
Sammlung Matthias Gleisner
Senftenberg
VDJ Solidaritätsaktion Senftenberg
Aufnahme <= 1982
Sammlung Matthias Gleisner
Wie geschrieben: es sind nur 2 der insgesamt 8 Stücke, die damals mutmaßlich verlegt wurden. Bei einem der noch fehlenden Motive wird es sich sehr wahrscheinlich um die Ansicht des Senftenberger Schlosses handeln die in diesem Zusammenhang in der LR abgedruckt wurde. Die gesamte Produktion - so legt es der Zeitungsbericht nahe - stand im Zusammenhang mit einer "Solidaritätsaktion", sprich: Soli-Basar, des Verbandes der Journalisten (VDJ) der DDR. Diese Aktionen fanden zentral auf dem Berliner Alexanderplatz aber auch regional statt. Letzteres - wahrscheinlich in der Bezirksstadt Cottbus - dürfte der Anlaß dieser Postkartenserie gewesen sein.
Wie wir den Aussagen des Betriebsleiters der LR-Druckerei Senftenberg entnehmen können, sparte man sich den Karton für die Herstellung einer ausreichenden Auflage regelrecht vom Munde ab. Und das 1986. Meine Güte! Und auch die Postkarten selbst sind echte "Leichtgewichte". Hier reduzierte man das Material so weit, daß eine Karte keine 3 Gramm wiegt. Für einen Postversand keine guten Voraussetzungen, da die Stücke ziemlich "lappig" sind.
Dies könnte der Grund sein, weshalb man generell von diesen Stücken kaum etwas am Markt findet. Meine beiden Exemplare sind tatsächlich die einzigen, die mir in all den Jahren über den Weg liefen.

An dieser Stelle also der Aufruf: Wer in seinen Schachteln, Kästchen oder Schubladen weitere Motive dieser Serie findet, der möge sich bitte bei mir melden! Ich finde die Produktion zwar weiterhin nicht für extrem wichtig, würde dennoch gerne mindestens aus Gründen des Nachweises das Set vervollständigen.

Hinsichtlich des Schöpfers der 8 Motive, den im Zeitungsartikel mehrfach genannten Ernst Pietsch, konnte ich auch einiges in Erfahrung bringen:

Ernst Pietsch war Senftenberger und arbeitete hauptberuflich als Werbeleiter im "konsument"-Kaufhaus Cottbus. Daneben leitete er ehrenamtlich die künstlerische Arbeitsgemeinschaft Malerei und Grafik in Cottbus und war ehrenamtlicher Mitarbeiter im Bezirkskabinett für Kulturarbeit.
Ernst Pietsch war in der Hauptsache Grafiker und schuf sehr viele Bergbauansichten.
In seiner Heimatstadt Senftenberg war er viele Jahre Mitglied im Mal- und Zeichenzirkel des BKK Senftenberg, der vom Werbeleiter der HO in Senftenberg, Kurt Hübner geleitet wurde. Der Zirkel, dem unter anderen auch Martin Peitzberg, Bernd Gork, Bernd Winkler oder Ursula Graßhoff angehörten, veranstaltete eine Reihe von Ausstellungen und organisierte jährlich ein Künstler-Plenair.
Bei einem solchen - Anfang September 1980 am Senftenberger See - sehen wir Ernst Pietsch in der Mitte neben Heinz-Karl Kummer und im Hintergrund Ursula Graßhoff.

Lausitzer Rundschau (September 1980)