Senftenberger Anzeiger (1944) |
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Dabei war zunächst nicht einmal klar, ob die darauf enthaltene Abbildung überhaupt in mein "Untersuchungsgebiet" fällt. Bei derartigen Fotopostkarten darf man jedoch nicht lange fackeln. Und ein Postausgangsstempel aus Senftenberg ist schon einmal eine gute Basis, wenn auch keine 100%ige Gewissheit, dass es sich um ein Senftenberger Motiv handelt. So weit, so gut. Das Teil auf Verdacht käuflich erworben und nachdem es eintrudelte, ging es mit den Recherchen los. In diesem Fall kam erschwerend hinzu, dass die Fotografie reichlich unscharf ist. Dies ist wohl darauf zurück zu führen, dass man für dieses exklusive Design die grundlegende Fotografie nochmals abfotografierte. Was heute jeder Laie mittels Digitaltechnik locker hinbekommt, war vor mehr als 100 Jahren eine anspruchsvollere Aufgabe, die, wie wir sehen können, nicht jeder beherrschte. Zurück zum Foto! Das einzige was ich auf dem Ladenschild zunächst sicher ausmachen konnte war "Müller". Naja "Müller"... das ist ja kein "Name" mehr, sondern eine "Gattung". Das Einwohnerbuch von 1914 listet sage und schreibe 38 Müllers für das in Frage kommende Gebiet, und eine gehörige Anzahl davon waren Gewerbetreibende! Je länger ich die Fotografie anstarrte um so klarer kam der Begriff "Ofensetzer" zum Vorschein, dumm nur wenn der letztliche Treffer - Ernst Müller aus Reppist - als Töpfermeister im Einwohnerbuch geführt wird. Für mich waren das bisher zwei unterschiedliche Gewerke, aber man lernt halt nie aus. Durch eine Fotografie der Spremberger Strasse in Reppist aus dem Jahre 1981 (Ralf During) fügte sich dann aber eins zum anderen...
Der Kommentar zu dem mittels Pfeil markierten Haus, lautete "Töpper"-Müller. Tatsächlich handelt es sich um das gleiche Haus, wenn auch mit mittlerweile zugemauerter Ladentür, wie auf der heutigen Fotopostkarte. Das Rätsel wurde gelöst! Dass ich nicht der Erste war, der Zuordnungsprobleme mit Ernst Müller hatte, sondern dies bereits vor einhundert Jahren passierte, ersehen wir aus nachfolgenden Inseraten aus dem Jahr 1912:
Senftenberger Anzeiger (1912)
Wir wünschen allen Freunden und Unterstützern von www.gruss-aus-senftenberg.de
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Verlag Max Zibell Kunstanstalt,
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Wilh. Koch,
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Fr. u. W. Brückner,
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Es ist gut möglich, dass nachfolgende Abbildung ebenfalls in dieser Serie erschien. In der dargestellten Version entstammt sie jedoch
dem Jahrbuch des Kreises Calau 1939. Wer genau hinschaut, erkennt wiederum zwei Personen. Zufall?
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