Die ursprüngliche
SENFTENBERGER HAUPTPOST befand sich in der Bahnhofstraße 17. Zwar gibt es das aus roten
KLINKERSTEINEN gemauerte
GEBÄUDE noch immer, doch wird es heute von
MEDIZINERN genutzt. Ein Zahnarzt-Ehepaar aus der Nähe von Berlin hatte die Immobilie Ende 2013 erworben, saniert und entsprechend umgebaut. Das einstige
„NEUE POSTAMT" war historischen Unterlagen zufolge
„das schönste und prächtigste Gebäude im Ort“.
Die „Ersatz-Einrichtung“, eine im Frühjahr 1995 eröffnete
POSTBANK-FILIALE, befindet sich heute im Schlosspark-Center am Neumarkt.
Auch die
ZWEIGPOSTÄMTER im ehemaligen
SENFTENBERG 2 (heute
HÖRLITZ) sowie auf
GRUBE MARGA (heute
BRIESKE-OST) existieren nicht mehr. Beide
GEBÄUDE wurden ebenfalls zweckentfremdet.
Ich erinnere mich immer wieder gern an die sehr interessanten & lehrreichen
UNTERRRICHTSGÄNGE & TAGESAUSFLÜGE, die ich in den 1950er Jahren als
SCHÜLER an der
ZENTRALSCHULE HÖRLITZ während des
HEIMATKUNDLICHEN ANSCHAUUNGSUNTERRICHTS erleben durfte. Der altgediente, gestrenge, vormalige
VOLKSSCHULLEHRER Herbert Z i e g l e r untermauerte nämlich seine theoretische Wissensvermittlung zu unserer Freude gern mit einem
BESUCH der entsprechenden Einrichtungen, Läden, Werkstätten & Handwerksbetriebe. So nahmen wir z.B. die Brikettfabrik „Meurostolln“ und das ehemalige „Seidensticker“- Glaswerk, sowie die örtliche Apotheke, Bäckerei, Fleischerei, Tischlerei – und eben auch das
ZWEIGPOSTAMT SENFTENBERG 2 in Augenschein.
Der im Vorfeld in unserer Klasse geführte
DIALOG spielte sich ähnlich ab, wie er im nachfolgenden „Lektionsentwurf“ zu lesen ist:
Dieses kleine
POSTAMT war für mich als
KIND ein oft frequentierter
ORT, um diverse Dinge zu erledigen: LOTTO-Scheine abgeben, Geschenkpäckchen aufgeben oder in Empfang nehmen – vor allem aber die begehrten Sätze von
DDR-BRIEFMARKEN zu erstehen, die den nur mit
„SAMMLER-AUSWEIS“ erhältlichen, sogenannten „Sperrwert“ enthielten, der wiederum als Faustpfand für westdeutsche Tauschpartner galt, um an deren Briefmarken zu gelangen.
Fast alle Jungen wurden damals zu eifrigen
BRIEFMARKENSAMMLERN…
Beim Unterrichtsgang erzählte uns die
POSTFRAU von ihrem
ALLTAG. In einem alten
>POSTLIEDERBUCH< von 1886 fand ich authentische Angaben hierzu:
Heute verbinden wir
HEIMATFORSCHER die
POST natürlich mit der
POSTKARTE, die von einem „humorvollen Zeitgenossen“ im Jahre 1889 wie folgt definiert wurde:
„Wir stimmen darüber überein, daß die POSTKARTE eine der glücklichsten Erfindungen der Neuzeit ist. Sie erfüllt ihren ZWECK und – verpflichtet zu NICHTS. An den gebildeten BRIEFSCHREIBER stellt man alle möglichen ANFORDERUNGEN. Niemand aber wird auf einer POSTKARTE schöne WORTE, schöne SÄTZE, geistreiche GEDANKEN erwarten.“
Nun gut. Die meisten
ANSICHTSPOSTKARTEN-SAMMLER sind sogenannte
„HEIMATSAMMLER“, die möglichst viele
ANSICHTSKARTEN ihres
HEIMATORTES bzw. einen historisch möglichst aussagekräftigen
QUERSCHNITT davon sammeln und sich dabei vor allem mit den
ANSICHTEN der
REGIONALEN UMGEBUNG, weniger mit den darauf verewigten
TEXTEN befassen. Sie haben allesamt ein ausgeprägtes Interesse für
HEIMATGESCHICHTE und sammeln nebenher auch andere Dinge, die mit der
HEIMAT in Verbindung stehen. Dazu gehören sog. Heimatbücher oder andere Heimatbelege wie private Fotos & Korrespondenzen, Adressbücher, Prospekte, Firmenbelege oder Reklame, die auch auf unserer Webseite
www.gruss-aus-senftenberg.de Eingang finden und wir als wichtige Quelle für unsere lokalgeschichtliche Forschung ansehen.
Zum Abschluss noch eine
KURIOSE POSTSACHE, die ich als
KIND zu einer Zeit erlebte, als
BASTELPAPIER & ~PAPPE äußerst rar waren, weshalb man sich mit Zeitungsrändern & ausgesondertem Verpackungsmaterial behelfen musste.
Dass meine Altvorderen allerdings schon als Kinder den
TIPP bekamen,
POSTKARTEN für ihre
BASTELEIEN zu verwenden, erfuhr ich kürzlich von der
KINDERSEITE der Familienzeitschrift
>DAHEIM< (1895):
In der heutigen Zeit wurden
BRIEFE zu
E-MAILS,
POSTKARTEN zu
WHATSAPP-Nachrichten und der
TABAKLADEN übernahm das
POSTAMT. ICH BIN UNSAGBAR FROH, HANDWERKER NOCH LIVE ERLEBT ZU HABEN - und um alte
ERINNERUNGEN aufzufrischen, schaue ich mir ab & an die
SENDEREIHE auf TV-Sender
ALPHA an, die den nostalgischen Titel trägt:
>DER LETZTE SEINES STANDES< und
DOKUMENTARFILME über seltene, fast schon ausgestorbene
HANDWERKSBERUFE vorstellt.
FÜR HEIMATFORSCHER SEHR ZU EMPFEHLEN !