„Das DORF BRIESKE liegt im Gebiete der SCHWARZEN ELSTER und war vor der Flussregulierung rings von SUMPF & WASSER umgeben. Durch die FELDMARK führte der WEG von SENFTENBERG nach RUHLAND von Osten nach Westen. Die wenigen FELDER waren sandig und kiesig und von geringer Bodenart. Dagegen besaß der ORT viel am Elsterstrom gelegene WIESEN. Diese waren oft der ÜBERSCHWEMMUNG ausgesetzt, namentlich zur Zeit der SCHNEESCHMELZE, desgleichen auch, wenn es in den KAMENZER BERGEN einmal stark geregnet hatte. Dann stürzten die WASSER aus dem Höhenland behend zu Tale, aber in dem flachen TALE hatten sie einen langsamen LAUF und blieben hier oft 8 – 14 Tage stehen, wenn sie die GEGEND überflutet hatten. Nur ganz allmählich zog sich das nasse Element zurück.
Das FUTTER auf den WIESEN war inzwischen unbrauchbar geworden und es trat FUTTERMANGEL ein. Zudem waren auch die VIEHHUTUNGSPLÄTZE größtenteils SUMPF~ & BRUCHLAND, das bei Überschwemmungen natürlich auch in Mitleidenschaft gezogen wurde und dann nur verschlämmtes, für das VIEH ungenießbares GRAS trug.
Außerdem hatte die GEMEINDE auch einigen HOLZBESTAND. In diesem herrschten KIEFERN, kiefernartiges STRAUCHHOLZ & ERLENGEBÜSCH vor.
Nach einer alten NACHRICHT aus dem Rezeß vom Jahre 1628 betrieben die DORFBEWOHNER von alters her, da die Feldmark mit Holz und Busch bestanden war,
die MULDENMACHEREI. Davon und von der VIEHZUCHT haben sie sich ernährt. Später, als die HOLZBESTÄNDE zu verschwinden anfingen,
trieben sie nur wenig FELDBAU & VIEHZUCHT. Sie brauchten wegen der geringen Ertragsfähigkeit des Bodens KEIN ZINSGETREIDE an die kurfürstliche Gutsherrschaft abführen.
Im Jahre 1802 waren in dem Dorfe 22 ansässige Wirte, darunter 14 Anspänner (Hufen), außerdem 1 Ochsenhirtenwohnung, 1 Kuhhirten~ und 1 Gemeindeschäferwohnung.
Die an einem Nebenstrom der ELSTER gelegene MÜHLE besaß außer einem Mahlgange 6 Hirsestampfen und 1 Schneidemühle.
Durch die REGULIERUNG DES ELSTERLAUFES wurde der BODEN entwässert. Dadurch steigerten sich die ERTRÄGE von Wiese & Feld.“(aus der Beilage zum >Senftenberger Anzeiger< „Aus der Heimat – für die Heimat“ vom 2-X-1930)
Nun möchte ich allen
HEIMATFORSCHERN noch ein
LEXIKON unter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Vorlage:Staatslexikon_Sachsen< empfehlen,
in welchem zu Beginn des 19. Jahrhunderts in insgesamt
13 EINZELBÄNDEN die wichtigsten
GEOGRAPHISCHEN DATEN, auch zu den kleinsten
ORTEN UNSERER REGION , zusammengestellt, und zusätzlich in
5 ERGÄNZUNGSBÄNDEN erweitert oder korrigiert wurden. Darin fand ich alphabetisch geordnet u.a.:
(
Allmosen - Barzig - Biehlen - Brieske - Bockwitz - Buchwalda - Bückgen - Costebrau - Doberstroh - Dollenchen - Dörrwalde - Drochow - Geyerswalde - Großpartwitz - Groß~ & Kleinräschen - Hohenbocka - Hosena - Hörlitz - Jüttendorf - Neusorge - Klettwitz - Groß~ & Kleinkoschen - Laubusch - Lauchhammer - Lauta - Lieske - Meuro - Mückenberg - Naundorf - Niemtsch - Peickwitz - Pommelheide - Proschim - Rosendorf - Saalhausen - Sallgast - Sährchen (Annahütte) - Sauo - Sedlitz - Schmogro - Schwarzbach - Senftenberg - Sorno - Tätzschwitz - Welzow - Zschornegosda u.v.a.m. ...)
Dieser
SATZ hatte für den
LANDMANN schon immer eine zauberhafte Wirkung, denn wenn er zum ersten Mal wieder hinter dem
PFLUG herging, wuchs auch seine
HOFFNUNG wieder. Er hatte die lästige
LANGEWEILE DES WINTERS abgeschüttelt, die aufsteigende
LERCHE begrüßte ihn und der
STAR, der emsig suchend hinter dem
PFLUG einherschritt, war sein
BEGLEITER. Der frische
GERUCH DER FURCHE war ihm angenehmer, als
BLUMENDUFT, und wenn auch die
SONNE bald heiße
STRAHLEN auf seinen gekrümmten
RÜCKEN sandte, bald ein frostiger
SCHAUER ihn durchnässte, so konnte das seine
HEITERE STIMMUNG keineswegs trüben.
Den rechten
GLAUBEN AN DEN FRÜHLING hatte der
BAUER aber erst, wenn er zum ersten Male den
KUCKUCKSRUF vom
WALDE her vernahm…
„Es stinkt nach Frühling, und es stinkt gut, sage ich Euch ! Es kann ein fruchtbares Jahr geben…“Es wurde nicht viel gesprochen bei der Arbeit, denn ein
BAUER weiß ganz genau: dort werden wir
KARTOFFELN legen und hier
KLEE säen, und dieses
FELD an der
CHAUSSEE ist gut für die
RÜBEN und drüben an der
ELSTER gedeiht am besten der
WEIZEN. Er weiß, so muss es gemacht werden und nicht anders, weil das
GESETZ der Erde und der Fruchtfolge es so verlangt.
Es gibt eben in der
NATUR gewisse Dinge, die unumstößlich sind und immer so bleiben…
Einen ziemlich hohen Bekanntheitsgrad erlangten der einstige Senftenberger Gymnasiallehrer
PAUL WILKE mit detailreichen
ERZÄHLUNGEN,
sowie der Heimatpoet
PAUL MUDRICK mit humorvollen
GEDICHTEN, die sie in der
>SENFTENBERGER MUNDART< verfassten.
Das nachfolgende
REIMWERK hätten auch die
BRIESKER DORFBEWOHNER kaum
"FRÜHLING AUF DEM DORF",
sondern wohl eher
"FRIEHLING UFF‘N DORFE" genannt:
[ 1 = Kiebitz; 2 = Kartoffelbrei / Stampfkartoffeln; 3 = Rippentabak ]Kleiner Tipp von mir: LAUTES (VOR~) LESEN ERLEICHTERT DAS VERSTEHEN DES TEXTES ! Bei passender Gelegenheit werde ich noch etwas näher auf die
BESONDERHEITEN DES SENFTENBERGER DIALEKTS eingehen...