DIE BÜNDISCHE DEUTSCHE JUGENDBEWEGUNG entstand Ende des 19. Jahrhunderts und fand mit dem Untergang der Weimarer Republik ihr Ende.
Anfangs verfolgten noch die legendären, ungezwungen, heiter und musizierend durch die Lande ziehenden freien Gruppen der
>WANDERVÖGEL< das eherne ZIEL,
„…unsere JUNGEN in frische WANDER~, statt in dumpfe KNEIPENLUFT hineinwachsen zu lassen, und die MÄDEL durch unsere neue WANDERGESELLIGKEIT von unendlich stumpfsinnigen und öden Vergnügungen zu erlösen.“ Bei
WANDERUNG, TANZ & SPIEL sollte die echte deutsche Jugend und das ganze deutsche Vaterland von der Ostsee bis zu den Alpen die hohe
VÖLKISCHE Bedeutung dieser Jugendbewegung erleben.
Und siehe da – mit dem aufkeimenden Begriff
VÖLKISCH änderte sich rigoros die bis dato recht romantisch anmutende
BÜNDISCHE JUGENDBEWEGUNG, deren bürgerlichen Mitgliedern angeblich nur
„das romantische Erleben auf Fahrt & Wandern durch mondscheinversilberte Tannenwälder“ am Herzen gelegen hätte. Die sich zu
KAISER & VATERLAND bekennenden
WANDERVÖGEL sangen mutig gegen dieses Vorurteil an:
„Ob uns auch Speier und Spötter verlacht, uns geht die Sonne nicht unter!“ – wurden aber 1909 zu völkischen
>FAHRENDEN GESELLEN< und 1934 als
>DEUTSCHER WANDERVOGEL< von den Nazis „gleichgeschaltet“…
Obwohl die meist nur in
„LUMPEN & LODEN“ daherkommenden „Wandervögel oder Jugendstahlhelme“ neben anderen piekfein uniformierten Vereinen ein wenig „ärmlich“ aussahen, wurde um sie geworben, denn das Motto aller VÖLKISCH gesinnten PARTEIEN lautete:
WER DIE JUGEND HAT – HAT DIE ZUKUNFT !
Die ihnen angeschlossenen nationalistischen
JUGENDORGANISATIONEN, wie z.B. >Vaterländischer Jugendbund<, >Jungsturm<, >Jungnationaler Bund< oder
>JUNG-SIEGFRIED-BUND<
, waren in Mecklenburg & Brandenburg, und wie wir sehen können, auch in
SENFTENBERG recht aktiv.
Jener, aus dem völkischen >Jade-Jungkorps< hervorgegangene
>JUGENDBUND< sollte die der Schule entwachsene Jugend übernehmen und sie bis zur Ablegung der Militärdienstzeit behalten.
Er war demzufolge die
VORBEREITUNGSSCHULE für alle nationalen
SCHUTZ~, ja sogar
TURN~ & GESANGSVEREINE.
Der
ARBEITSPLAN enthielt alle Tätigkeitsgebiete der
JUGENDPFLEGE:
1. Entfaltung einer regen Werbetätigkeit – 2. Regelmäßige Zusammenkünfte – 3. Errichtung von Redeschulen –
4. Erledigung volkswirtschaftlicher Fragen – 5. Schaffung von alkoholfreien Heimen – 6. Frage der Berufswahl – 7. Nationale Zeitschriften –
8. Anregung zur Sparsamkeit; Kampf gegen die Vereinsmeierei – 9. Körperliche Ertüchtigung.
Als „Verbandsblatt“ galt die Monatsschrift des >Jungmannenbundes<
„JUNG-SIEGFRIED“ im DIN A 5 Format, die seit 1909 wöchentlich erschien und nach jeweils einem ½ Jahr (26 Ausgaben) für die Abonnenten eine Sammelmappe bereithielt. Bemerkenswert: vor 1933 wurden deutsche
KNABEN, danach ausschließlich deutsche
JUNGEN angesprochen, 1906 sogar ganz speziell die
KONFIRMANDEN. Außerdem hatte
SIEGFRIED sein
SCHWERT für das
ABZEICHEN der "Jungstahlhelmer" gestiftet.
Nach 1910 entwickelte sich eine beängstigende
VIELFALT von verschiedenartigen
JUGENDBÜNDEN, die nicht immer im friedlichsten Einvernehmen miteinander, sondern vielfach gegeneinander arbeiteten.
Man ermahnte sie daher, sich von kleinlichem Neid und Missgunst freizumachen und zu der Anschauung durchzuringen, dass es nebensächlich sei, in welchem
VEREIN man die
JUGEND gerade national bewußt erzieht, daß es in der Hauptsache einzig und allein darauf ankäme, dass der
NACHWUCHS überhaupt
VÖLKISCH DENKEN & FÜHLEN lernt. So wurden, um das angebliche
ERBE zu bewahren, auch die
RUNENSCHRIFT und alt-germanische
MONATSNAMEN verwendet.
KÖRPERLICHE ERTÜCHTIGUNG spielte eine elementare Rolle, wobei vor allem große Anstrengungen & Entbehrungen & Grenzerfahrungen den
"GEMEINSCHAFTSSINN" fördern sollten.
Übrigens hatte sich die
ART des
JUGENDBUNDES in einem Ort nach der
BEVÖLKERUNG zu richten, d.h. gehörte die Mehrzahl der Bewohner der
ARBEITERSCHAFT an, so wurde eine
>ARBEITERJUGENDBUNDESGRUPPE< ins Leben gerufen, war vorwiegend die
BAUERNSCHAFT vorhanden, gründete man halt einen
>AGRARISCHEN JUGENDBUND<.
Bei einer
GEMISCHTEN Bevölkerung beließ man es bei einer allgemeinen
>SCHUTZVEREINSJUGENDGRUPPE<.
Auf diese Weise wollte man ein Gegeneinander-Arbeiten der
NATIONALEN JUGENDBÜNDE verhindern.
FAZIT:Die
VÖLKISCHE JUGENDBEWEGUNG, zu der auch der
>JUNG-SIEGFRIED-BUND< gehörte, welcher 1923 im
>JUNGSTAHLHELM< auf~ und später wieder unterging, umspannte nur einen Teil der bürgerlichen Jugend und es gelang ihr nicht, sich in größerem Maßstab zu etablieren, was letztlich auch aus den nur spärlich aufzufindenden
FAKTEN im Internet ersichtlich wird…