Neues 464 - 2021-04-03

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Matthias
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Neues 464 - 2021-04-03

Beitragvon Matthias » Sa 3. Apr 2021, 08:49

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Harald
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Re: Neues 464 - 2021-04-03

Beitragvon Harald » Mo 5. Apr 2021, 14:14

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DIE BÜNDISCHE DEUTSCHE JUGENDBEWEGUNG

entstand Ende des 19. Jahrhunderts und fand mit dem Untergang der Weimarer Republik ihr Ende.
Anfangs verfolgten noch die legendären, ungezwungen, heiter und musizierend durch die Lande ziehenden freien Gruppen der >WANDERVÖGEL< das eherne ZIEL, „…unsere JUNGEN in frische WANDER~, statt in dumpfe KNEIPENLUFT hineinwachsen zu lassen, und die MÄDEL durch unsere neue WANDERGESELLIGKEIT von unendlich stumpfsinnigen und öden Vergnügungen zu erlösen.“
Bei WANDERUNG, TANZ & SPIEL sollte die echte deutsche Jugend und das ganze deutsche Vaterland von der Ostsee bis zu den Alpen die hohe VÖLKISCHE Bedeutung dieser Jugendbewegung erleben.

Und siehe da – mit dem aufkeimenden Begriff VÖLKISCH änderte sich rigoros die bis dato recht romantisch anmutende BÜNDISCHE JUGENDBEWEGUNG, deren bürgerlichen Mitgliedern angeblich nur „das romantische Erleben auf Fahrt & Wandern durch mondscheinversilberte Tannenwälder“ am Herzen gelegen hätte. Die sich zu KAISER & VATERLAND bekennenden WANDERVÖGEL sangen mutig gegen dieses Vorurteil an:
„Ob uns auch Speier und Spötter verlacht, uns geht die Sonne nicht unter!“ – wurden aber 1909 zu völkischen >FAHRENDEN GESELLEN< und 1934 als >DEUTSCHER WANDERVOGEL< von den Nazis „gleichgeschaltet“…

Jungstahlhelm 1928_resize.jpg

Obwohl die meist nur in „LUMPEN & LODEN“ daherkommenden „Wandervögel oder Jugendstahlhelme“ neben anderen piekfein uniformierten Vereinen ein wenig „ärmlich“ aussahen, wurde um sie geworben, denn das Motto aller VÖLKISCH gesinnten PARTEIEN lautete:
WER DIE JUGEND HAT – HAT DIE ZUKUNFT !
Die ihnen angeschlossenen nationalistischen JUGENDORGANISATIONEN, wie z.B. >Vaterländischer Jugendbund<, >Jungsturm<, >Jungnationaler Bund< oder

>JUNG-SIEGFRIED-BUND<
, waren in Mecklenburg & Brandenburg, und wie wir sehen können, auch in SENFTENBERG recht aktiv.

Siefried-Bund_resize.jpg

Jener, aus dem völkischen >Jade-Jungkorps< hervorgegangene >JUGENDBUND< sollte die der Schule entwachsene Jugend übernehmen und sie bis zur Ablegung der Militärdienstzeit behalten.
Er war demzufolge die VORBEREITUNGSSCHULE für alle nationalen SCHUTZ~, ja sogar TURN~ & GESANGSVEREINE.
Der ARBEITSPLAN enthielt alle Tätigkeitsgebiete der JUGENDPFLEGE:
1. Entfaltung einer regen Werbetätigkeit – 2. Regelmäßige Zusammenkünfte – 3. Errichtung von Redeschulen –
4. Erledigung volkswirtschaftlicher Fragen – 5. Schaffung von alkoholfreien Heimen – 6. Frage der Berufswahl – 7. Nationale Zeitschriften –
8. Anregung zur Sparsamkeit; Kampf gegen die Vereinsmeierei – 9. Körperliche Ertüchtigung.

Als „Verbandsblatt“ galt die Monatsschrift des >Jungmannenbundes< „JUNG-SIEGFRIED“ im DIN A 5 Format, die seit 1909 wöchentlich erschien und nach jeweils einem ½ Jahr (26 Ausgaben) für die Abonnenten eine Sammelmappe bereithielt. Bemerkenswert: vor 1933 wurden deutsche KNABEN, danach ausschließlich deutsche JUNGEN angesprochen, 1906 sogar ganz speziell die KONFIRMANDEN. Außerdem hatte SIEGFRIED sein SCHWERT für das ABZEICHEN der "Jungstahlhelmer" gestiftet. ;)
Nach 1910 entwickelte sich eine beängstigende VIELFALT von verschiedenartigen JUGENDBÜNDEN, die nicht immer im friedlichsten Einvernehmen miteinander, sondern vielfach gegeneinander arbeiteten.
Man ermahnte sie daher, sich von kleinlichem Neid und Missgunst freizumachen und zu der Anschauung durchzuringen, dass es nebensächlich sei, in welchem VEREIN man die JUGEND gerade national bewußt erzieht, daß es in der Hauptsache einzig und allein darauf ankäme, dass der NACHWUCHS überhaupt VÖLKISCH DENKEN & FÜHLEN lernt. So wurden, um das angebliche ERBE zu bewahren, auch die RUNENSCHRIFT und alt-germanische MONATSNAMEN verwendet. KÖRPERLICHE ERTÜCHTIGUNG spielte eine elementare Rolle, wobei vor allem große Anstrengungen & Entbehrungen & Grenzerfahrungen den "GEMEINSCHAFTSSINN" fördern sollten.

Siegfried final_resize.jpg

Übrigens hatte sich die ART des JUGENDBUNDES in einem Ort nach der BEVÖLKERUNG zu richten, d.h. gehörte die Mehrzahl der Bewohner der ARBEITERSCHAFT an, so wurde eine >ARBEITERJUGENDBUNDESGRUPPE< ins Leben gerufen, war vorwiegend die BAUERNSCHAFT vorhanden, gründete man halt einen >AGRARISCHEN JUGENDBUND<.
Bei einer GEMISCHTEN Bevölkerung beließ man es bei einer allgemeinen >SCHUTZVEREINSJUGENDGRUPPE<.
Auf diese Weise wollte man ein Gegeneinander-Arbeiten der NATIONALEN JUGENDBÜNDE verhindern.

FAZIT:
Die VÖLKISCHE JUGENDBEWEGUNG, zu der auch der >JUNG-SIEGFRIED-BUND< gehörte, welcher 1923 im >JUNGSTAHLHELM< auf~ und später wieder unterging, umspannte nur einen Teil der bürgerlichen Jugend und es gelang ihr nicht, sich in größerem Maßstab zu etablieren, was letztlich auch aus den nur spärlich aufzufindenden FAKTEN im Internet ersichtlich wird…

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Matthias
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Re: Neues 464 - 2021-04-03

Beitragvon Matthias » Fr 9. Apr 2021, 06:20

Okay, ich sehe, es war nicht der Juni 1928, sondern der Juni 1929, in welchem besagtes "1. Jahresfest" des Jung Siegfried-Bundes stattfand. Die
handschriftliche Notiz war mir zeitweilig irgendwie abhanden gekommen und auf meinem Exemplar sieht der unvollständige Stempel mehr nach 28 als nach 29 aus.
Wird korrigiert.


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