Im frühen
MITTELALTER gab es zunächst überhaupt
KEINE SCHULEN, denn die ersten
KLOSTERSCHULEN, in denen man junge
MÖNCHE unterrichtete, wurden erst im 6. Jahrhundert gegründet. Ab dem 8. Jahrhundert entstanden als Bildungseinrichtungen der katholischen Kirche sogenannte
DOMSCHULEN, zu denen im Laufe der Zeit auch
KINDER reicher
ADELSFAMILIEN Zugang hatten, auch wenn sie keine geistliche Laufbahn einschlagen wollten.
Dagegen hatten die vielen
BAUERNKINDER kein Recht auf Bildung, durften die
SCHULE nicht besuchen und lernten somit weder
LESEN noch
SCHREIBEN, so wie die meisten
MENSCHEN in jener Zeit – was auch nicht notwendig war, denn im Alltag erklärten
BILDER & SYMBOLE an den
LÄDEN, was man dort verkaufte, auf den Straßen verkündeten
AUSRUFER die neuesten Botschaften und ausgebildete
SCHREIBER erledigten den amtlichen
SCHRIFTVERKEHR.
Allerdings beherrschten alle Menschen das
ZÄHLEN, und auch ihr
GEDÄCHTNIS muss hervorragend gewesen sein, denn sie konnten sich lange
TEXTE, LIEDER, GEBETE & MÄRCHEN wortwörtlich merken & weitergeben. Man hat sich untereinander
VIEL ERZÄHLT, weil es noch
KEINE BÜCHER gab, da ja der
BUCHDRUCK erst im 15. Jahrhundert erfunden wurde. In mühevoller
HANDARBEIT wurden
BÜCHER in der Folgezeit in den
SCHREIBSTUBEN (Skriptorien) der
KLÖSTER abgeschrieben & kunstvoll illustriert, weshalb sie besonders
WERTVOLL, und somit für das einfache Volk
UNERSCHWINGLICH waren. [Quelle:
https://www.kinderzeitmaschine.de/]
Ich habe bereits seit frühester Kindheit das LESEN (auch unter der sprichwörtlichen Bettdecke) sehr gemocht und lernte bei dieser Gelegenheit neben dem per SCHULFIBEL vermittelten ABC auch noch die für mich „neuartigen“ BUCHSTABEN diverser FRAKTURSCHRIFTEN in den von meinen Großeltern über den Krieg geretteten MÄRCHENBÜCHERN kennen.
Übrigens konnte ich diese LESEFERTIGKEIT auch bei den KARL-MAY-BÄNDEN anwenden, die unser katholischer GEMEINDEPFARRER noch vor der „DDR-Geburt“ für seine „Religionsunterrichts-Schäfchen“ gerettet hatte…
Bei gelegentlich intensiver Betrachtung ALTER BÜCHER wünschte ich mir oft, derartig SCHÖNE BUCHSTABEN einmal eigenhändig auf das Papier „zaubern“ zu können. MOTIVATION hierfür holte ich mir auf meinem täglichen SCHULWEG, vorbei an der Brikettfabrik >Meurostolln< in Senftenberg-West, vor deren AUFFAHRT an der Klettwitzer Straße eine lange, mehrteilige >PROPAGANDATAFEL< stand, die in regelmäßigen Abständen mit POLITISCHEN LOSUNGEN versehen wurde – und zwar von einem „MALER ALTER SCHULE“ in >FRAKTUR< gepinselt, ähnlich der, wie sie auf einem Beispielfoto von 1948 zu sehen ist: SCHÖNSCHREIBEN galt als rotes Tuch im Deutschunterricht, weil die Einförmigkeit & geringe Abwechslung bei vielen große
UNLUST für dieses
FACH verursachte,
da es äußerst langweilig war, eine Stunde lang immer den gleichen Buchstaben oder dasselbe Wort zu schreiben.
Den
STARTSCHUSS zur Entwicklung meiner persönlichen
SCHREIBKUNST gab dann aber unser ehemaliger
ZEICHENLEHRER in der
ZENTRALSCHULE HÖRLITZ ab. Als Anfang der 1950er Jahre an metallene
BREITFEDERN & schwarze
AUSZIEHTUSCHE noch gar nicht zu denken war, „malten“ wir mit breiten, flach angespitzten
ZIMMERMANNS-BLEISTIFTEN mit großer Ausdauer – erst
BUCHSTABEN, dann
WÖRTER, selbstredend auch unsere NAMEN später
GLÜCKWÜNSCHE – aber wenn ich mich recht erinnere:
KEINE LOSUNGEN ! Damit legte die
„immer recht habende PARTEI“ erst in den 1960ern so richtig los…
Unbedingt erwähnen möchte ich, dass mein TALENT in puncto SCHREIBKUNST ab & an meinem Lebensweg durchaus dienlich war:
in der GRUNDSCHULE begann ich meine „Karriere“ mit dem kunstvollen Beschriften der ETIKETTEN auf meinen HEFTEN & LEHRBÜCHERN, was auch der PIONIERLEITERIN nicht verborgen blieb, worauf sie mich kurzerhand zum WANDZEITUNGSREDAKTEUR beförderte, und mich oft wegen “gesellschaftlicher Tätigkeit“ freistellte, was u.a. die Aufmerksamkeit des SPORTLEHRERS weckte, der mich daraufhin zum Schreiben der alljährlichen SCHULSPORTFEST – URKUNDEN verpflichtete, was mich vom Harken der Weitsprunggrube befreite. >URKUNDEN< begleiteten mich selbstredend später auch in meiner 40-jährigen LEHRER-LAUFBAHN, wo pro Schuljahr stets & ständig diverse URKUNDEN zur JUGENDWEIHE oder bei SPORTFESTEN, und natürlich auch die exklusiven REIFE-ZEUGNISSE auf meine „ehrenamtliche Tätigkeit“ (ohne „finanzielle Gegenleistung“) warteten – wogegen mir das SCHREIBEN der BEFÖRDERUNGS-ZERTIFIKATE für das Offiziers-Corps (während Ableistung meines 18-monatigen Wehrdienstes) immerhin schon mal einen Tag SONDERURLAUB bescherte… Bleibt mir zum Abschluss nur noch, auf die zahllosen
MUSTERVORLAGEN für unterschiedliche
SCHRIFTTYPEN zu verweisen, die man im Internet in wunderschönen
URALTEN, ALTEN & NICHT GANZ SO ALTEN PUBLIKATIONEN finden kann…
Also einfach
GOOGELN – und dann mit Bandzugfeder & Ausziehtusche
FRISCH ANS ERSTLINGSWERK, z.B. einer künstlerisch wertvollen
GLÜCKWUNSCHKARTE – in
FRAKTUR geschrieben !
WER allerdings lieber einmal FRAKTUR REDEN möchte, kann die nachfolgende ZEICHNUNG von WILHELM BUSCH verschicken, denn WER mit jemandem „FRAKTUR REDET“, spricht mit ihm ohne Umschweife in klaren, deutlichen Worten, und sagt ihm direkt und unverblümt die Meinung – wobei sicher das ECKIGE SCHRIFTBILD mit GROBEM UMGANGSTON gleichgesetzt wurde.