Neues 137 - 2014-07-18

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Matthias
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Neues 137 - 2014-07-18

Beitragvon Matthias » Fr 18. Jul 2014, 15:10

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Harald
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Re: Neues 137 - 2014-07-18

Beitragvon Harald » Sa 19. Jul 2014, 11:57

Im WOHNHAUS gegenüber dem KAUFHAUS WALDSCHMIDT wohnte in der damaligen CHAUSSEESTRASSE von 1900 bis 1964 Dr. Rudolf Lehmann, zunächst mit seinen Eltern und seit 1924 mit seiner Familie.
Unmittelbar am Haus floss die STORCHELSTER vorbei, und Dr. Lehmann erinnert sich in >Vorfahren und Jugend< an die Umgebung des Hauses in seiner Kindheit:

"Nach vorn heraus, vor unserem Garten, blickte man über die noch nicht gepflasterte, aber mit hohen Bäumen eingefaßte CHAUSSEE hinüber zu einem ebenfalls im Landhausstil erbauten Hause, wo der einzige Fotograf des Ortes wohnte. Sonst stand an der OSTPROMENADE, wie der Weg an der STORCHELSTER erst viel später hochtrabend genannt wurde , nur ganz hinten das kleine Häuschen von Mentel, von wo alltäglich Entengeschnatter herübertönte, auf der anderen Grabenseite aber ein kleines Häuschen, das bald abgerissen wurde.
Der Blick aus der Vorderstube der Großeltern ging über Anlagen und niedrige Dächer auf die WENDISCHE KIRCHE,
aber man konnte auch weit in die Landschaft hineinsehen,
bis zum SORNOER ELSTERDAMM..."
(Quelle: Isolde Rösler >Alt-Senftenberg - eine Bilderchronik<)

Gymnasiast R.Lehmann 2_resize.jpg

Das Foto, auf dem Rudolf Lehmann mit der traditionellen "Gymnasiasten-Mütze" aus dem Fenster schaut, soll angeblich 1905 gemacht worden sein.
Ein Blick in sein PERSONALBLATT verrät uns,
dass er am 28. August 1911 das REIFEZEUGNIS
am Kgl. Friedrich-Wilhelms-Gymnasium Kottbus erworben hat.
Rechnen wir nun mal zurück:
9 Jahre lang musste man am Gymnasium büffeln, um das Abitur abzulegen, d.h. Rudolf begann seine Pennäler-Laufbahn im Jahre 1902, mit 11 Jahren in der 5. Klasse (Sexta), nachdem er 4 Jahre zuvor die Grundschule besucht hatte. Ergo wurde er zu Ostern 1898 mit 7 Jahren eingeschult, bezogen auf sein Geburtsdatum: 16. September 1891.

Und nun wieder zurück zum "FENSTER-FOTO":

Schauen wir uns das jungenhafte Gesicht unter der Schirmmütze an,
so können wir nur mutmaßen:
mindestens 11, höchstens 19-20, oder gemäß der Vorgabe (Jahresangabe 1905)
14 Jahre alt war Rudolf auf diesem Foto. Kommt auch irgendwie hin, oder ?
Die Erfahrung aus der Betrachtung alter Familienfotos lehrt uns ja,
dass unsere Altvorderen auf den ersten Blick sowieso immer viel älter aussahen, als sie in Wirklichkeit waren...;-)

Sei's drum. Für alle Fans meines absoluten Lieblingsfilms
"Die Feuerzangenbowle" reiche ich noch die verwirrenden, lateinisch bezeichneten Jahrgänge an Gymnasien nach, die traditionell vom Abitur (Schullaufbahnende) her gezählt wurden.
Aufbauend auf einer vierjährigen Grundschulzeit lauteten daher die klassischen Jahrgangsbezeichnungen:

5. = Sexta / 6. = Quinta / 7. = Quarta / 8. = Untertertia / 9. = Obertertia
10. = Untersekunda / 11. = Obersekunda / 12. = Unterprima /
13. = Oberprima

UND DAS IST ES:

Galerie_resize.jpg

Gegenwärtig befindet sich im ehemaligen Lehmann'schen Wohnhaus,
das sich nach der Wende in einem sehr maroden Zustand befand und vom nachfolgenden Besitzer komplett umgebaut wurde, nunmehr unter der Anschrift Bahnhofstraße 12 das Geschäft >SCHMUCK & GALERIE< von Christine Przybilski.
An "Senftenbergs großen Sohn", den "bedeutendsten Niederlausitzer Regionalforscher", den "Nestor der Landeshistorie", den "Vereinsführer der >Niederlausitzer Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde<"...erinnert nur noch eine an der Fassade des Hauses angebrachte Gedenktafel.


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