DIE ADVENTSZEIT IN DEUTSCHLAND
wird wohl in den meisten Familien vom
ZÄHLEN DER TAGE BIS WEIHNACHTEN beherrscht.
Dieser
BRAUCH begann allerdings erst im Jahr 1838. Der Leiter der Hamburger Diakonie
JOHANN H. WICHERN, der übrigens auch das weltbekannte Weihnachtslied >Stille Nacht, Heilige Nacht< in Deutschland populär machte, verwendete zum
ABZÄHLEN der Tage einen
KRONLEUCHTER MIT 24 KERZEN. Im Rahmen täglicher Andachten wurden die Lichter fortlaufend angezündet und alle Bewohner des Hauses sangen im Lichterschein Advents~ & Weihnachtslieder.
Neben dem
ADVENTSKRANZ soll heutzutage vor allem der
ADVENTSKALENDER die Wartezeit bis zum Weihnachtsfest verkürzen und die Vorfreude auf das größte
„GESCHENKFEST DES JAHRES“ steigern.
Mehr als 100 Jahre ist er alt und es gibt ihn in unzähligen
FORMEN:
Seine
URSPRÜNGE liegen im 19. Jahrhundert, in einer Zeit, in welcher das Weihnachtsfest in die bürgerlichen Wohnzimmer Einzug hielt.
Vorwiegend in protestantischen Familien gab es den sogenannten
>STRICHKALENDER< (1):
Vor dem 1. Dezember wurden 24 Kreidestriche an eine Wand oder Tür gemalt, die dann täglich, einer nach dem anderen, wieder weg gewischt wurden.
Auch später war der
ADVENTSKALENDER in erster Linie
ZÄHLHILFE & ZEITMESSER (2).Auch die noch heute bekannte
>WEIHNACHTSKERZE< (3), die jeden Tag ein Stück weiter abgebrannt wird, ist eine der frühesten bekannten Formen des
ADVENTSKALENDERS.
Nach einem anderen Brauch wurde in katholischen Familien täglich ein
RELIGIÖSES BILD (4) aufgehängt bzw. ein
STROHHALM (5) in eine
KRIPPE gelegt, bis 2 Dutzend voll waren.
Im Jahre 1904 legte das >Stuttgarter Neues Tageblatt< als Geschenk für die Leser seinen Ausgaben je einen
ADVENTSKALENDER – noch ohne Türchen – bei. Die heutzutage weit verbreitete Form des gedruckten
ADVENTSKALENDER MIT KLAPPTÜRCHEN (7) wurde vermutlich erstmalig vom Münchner Verleger
GERHARD LANG im Jahre 1908 herausgebracht. .
Die Idee hierzu hatte seine Mutter, die er als Kind ständig fragte, wann denn nun endlich
WEIHNACHTEN sei. Um endlich Ruhe zu haben und ihrem Sohn die Wartezeit bis Weihnachten zu verkürzen, band sie
24 GEBÄCKSTÜCKE (6) auf einen Karton. Er durfte dann täglich ein Plätzchen wegnehmen und aufessen, was ihn viele Jahre später zum gedruckten Adventskalender inspiriert haben soll.
Nach 1920 verbreiteten sich schließlich
ADVENTSKALENDER, deren
TÜRCHEN bzw.
FENSTERCHEN man öffnen konnte, und dahinter waren auf einer zweiten angeklebten Papierschicht kleine
BILDCHEN (8) zu sehen. Hinter dem größten gestalteten
FENSTER des 24. Dezember verbarg sich zumeist eine
KRIPPENSZENE. Flächendeckende Popularität erhielt der
ADVENTSKALENDER ab den 1950er Jahren, als er zum preisgünstigen Massenartikel wurde. Als Bildmotive dienten hauptsächlich Szenen aus
ROMANTISCH VERSCHNEITEN STÄDTCHEN. (9)Seit 1958 gibt es sie auch mit Schokolade
GEFÜLLT. Der Fantasie der Hersteller sind seither kaum noch Grenzen gesetzt und das Angebot wird jedes Jahr größer und bunter. Diese
KALENDER werden massenhaft verkauft, allerdings wissen viele gar nicht mehr, weshalb überhaupt
WEIHNACHTEN gefeiert wird, obwohl die mit dem Fest verbundenen
VOLKSBRÄUCHE nach wie vor überaus beliebt sind.
Der
ADVENTSKALENDER ist somit inzwischen von etwas Besonderem zu einem
WEGWERFARTIKEL geworden – wie leider das
SCHENKEN insgesamt – das auch nichts Besonderes mehr ist, sondern eher eine LAST – vor allem in der an Stress reichen
VORWEIHNACHTSZEIT.
Hierzulande hat nicht nur der fertige
KAUFKALENDER Konjunktur, auch
SELBSTGEBASTELTES ist angesagt. Die ursprünglich aus dem skandinavischen Raum stammenden
>JUTE-SÄCKCHEN< (10) an einer Leine aufgehängt , erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.
Einen enormen Aufschwung gibt es vor allem bei den
>WERBEKALENDERN<. Große und kleine Unternehmen, Fußballklubs und Rockbands bestellen sie mit eigenen Motiven für ihre Kunden und Fans. Viele Städte, deren Firmen & Geschäfte sowie Lokalblätter u.v.a.m.
werben mit einem
>ONLINE-ADVENTSKALENDER< (11) - so auch Senftenberg.
In vielen Städten werden die
FASSADEN von ausgewählten Gebäuden, wie Rathäuser & repräsentative, historische Bauten,
zum
>RIESEN-ADVENTSKALENDER< (12) umfunktioniert.
Eine besondere Tradition hat sich in einigen Orten entwickelt:
an den Werktagen im Advent geht man jeweils zu einem Schaufenster oder Scheunentor, das zu einem
„ADVENTSTÜRCHEN“ gestaltet wurde, und davor eine Weihnachtsgeschichte vorgelesen bzw. erzählt wird. Das 24. Türchen bildet in der Regel die
KIRCHENTÜR.
Andernorts werden
FENSTER MIT NUMMERN (13) von 1 bis 24 versehen, geschmückt und am Abend beleuchtet. An dem zugewiesenen Tag versammeln sich die Gäste vor diesem
ADVENTSFENSTER und werden mit Glühwein, Punsch, Brötchen sowie Selbstgebackenem bewirtet.
Nach diesem an Bildern reichen
EXKURS durch die
HISTORIE des ADVENTSKALENDERS bleibt mir nur noch,
Ihnen allen ein
FROHES, aber auch
BESINNLICHES WEIHNACHTSFEST zu wünschen.
Bleiben Sie gesund über die
FEIERTAGE und natürlich auch darüber hinaus !

...und erinnern Sie sich ruhig mal an
DIE EIGENEN ADVENTSKALENDER - auch in der
DDR gab es sie zur Genüge...
allerdings zu 99,9 %
UNCHRISTLICHE