„Also HALLO erst mal – ich weiß gar nicht, ob Sie’s wussten…“
- aber
„Der Winter ist vergangen, ich seh’ des Maien Schein…“, denn
„Jetzt fängt das schöne Frühjahr an, und alles fängt zu blühen an…“ und einer erzählt es dem anderen
„Der Frühling hat sich eingestellt, wohlan, wer will ihn seh’n…“ und bemerkt auf einmal
„Nun will der Lenz uns grüßen, von Mittag weht es lau…“. Vor allen Dingen fallen zwei Dinge besonders auf:
„Alle Vögel sind schon da, alle Vögel, alle…“ und in der ländlichen Umgebung unserer Heimatstadt bewahrheitet es sich, dass
„Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt…“ Sie werden es sicherlich auf Anhieb gemerkt haben, dass für meine Einleitung eine Reihe von
FRÜHLINGSLIEDERN herhalten durften, die uns eigentlich aus dem Musikunterricht bekannt sind. Und jeder wird dabei aus seiner Schulzeit wissen, dass gerade sie in den Charts der
JAHRESZEITENLIEDER an der Spitze stehen.
Der
FRÜHLING wurde seit uralten Zeiten am freudigsten begrüßt, da konnten Herbst & Winter nur neidvoll zuschauen – vom Sommer ganz zu schweigen. Letzter war angefüllt mit Erntearbeiten, da blieb wenig Zeit zum Singen. Danach Ferien & Urlaub – den man gern mit Faulenzen ausfüllte, während das Singen nur gelegentliche Trinkfeste belebte.
Im >Senftenberger Anzeiger< fand ich ein etwas anders geartetes Gedicht über den FRÜHLING, einzuordnen vielleicht unter
„Leise zieht durch mein Gemüt, liebliches Geläute, klinge, kleines Frühlingslied, kling’ hinaus ins Weite“, das uns aber Antwort gibt auf die Frage:
Wie geht
FRÜHLING und
KOHLE zusammen ?
SENFTENBERGER FRÜHLINGSNACHTDer Frühling wird schon stets besungen
Von jungen und von alten Zungen.
Und steigt am Himmel hoch die Sonne,
beginnt der Reim auf Frühlingswonne.
Der Zauber einer Frühlingsnacht
Hat Segen schon und Freud gebracht.
Die Wonnen solcher Frühlingsnächte
Ich auch einmal bedichten möchte,
und daß es gleich ein jeder merk’,
na FRÜHLINGSNACHT in SENFTENBERG !
Abends, leise schlich ich fort,
zu suchen einen stillen Ort;
doch versperrt war überall die Straße,
wo ich ging, hing mir ’ne Tafel vor der Nase:
Ihr lieben Bürger, laßt euch höflichst beten,
das, was hier eingezäunt ist, dürft ihr nicht betreten !
Wer trotzdem die Umzäunung übersteigt,
wird von der Grubenleitung angezeigt.
Ich ließ mich an dem Stamm der Tafel nieder,
zu lauschen auf der Nachtigallen Lieder
und was der Lenz auch sonst noch alles webt,
fast jeder hat ja so was schon erlebt.
Ein Zischen war um mich, ein Tosen,
ein großer Krach, jedoch kein Lenzeskosen;
und von der Nachtigallen Schlagen,
da kann ich diesmal wirklich gar nichts sagen.
Gooo – ruuu – , hör ich’s von ferne schrein,
das konnten nur verliebte Täubchen sein;
ich schlich mich ran, auf leisen Sohlen
und komme an die Förderungfür Kohlen.
Ho – Ruck, Ho – Ruck, so tönt es mir ins Ohr,
wie Taubengirren kam mir’s jetzt nicht vor.
Verschwunden war mein ganzes Lenz’-Entzücken,
das Gooo – ruuu – kam vom Fahrgleis-Schienenrücken.
Drei Reichsmark kostet mich der Spaß,
der Wächter kündete mir so etwas –,
ich hätte nachts hier gar nicht was zu suchen,
fragt mich nach Nam’ und tat den Fall verbuchen.“ (B.)