Neues 205 - 2015-12-06

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Matthias
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Neues 205 - 2015-12-06

Beitragvon Matthias » Sa 5. Dez 2015, 16:11

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Harald
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Re: Neues 205 - 2015-12-06

Beitragvon Harald » So 6. Dez 2015, 12:16

"Am Sonntag wird im Schützenfestzug auch ein 75 PS. Haag-RENNWAGEN zu sehen sein, den die Firma W. PETSCH - Senftenberg stellt. Leider muß der Wagen gezogen werden, da derselbe nur zwei Gänge besitzt und ein Festzugtempo nicht eingehalten werden kann, da er schon im ersten Gang eine Stundengeschwindigkeit von ca. 80 bis 90 Kilometern entwickelt. Seine Höchstleistung auf der Rennbahn beträgt ca. 160 bis 170 Kilometer.
Nach dem Fest wird er jedoch einmal im Start zu sehen sein, bevor er wieder nach der Rennbahn geht. Zu besichtigen ist der RENNWAGEN von den Interessenten im

>LAUSITZER AUTOVERTRIEB W. PETSCH<. "

Diese Meldung vom 1. August 1925 kurz vor der Eröffnung der REPARATURWERKSTATT von Wilhelm Petsch ließ die "geehrten Auto~ und Motorradbesitzer von Senftenberg & Umgegend" aufhorchen.
Jetzt war es amtlich: der Siegeszug des Automobils war nun definitiv auch in unserer Kleinstadt nicht mehr aufzuhalten.
Ganz sicher lag es auch an dem klangvollen Namen PETSCH, der vor allem durch die Vielfalt der einzelnen Unternehmensgründungen populär wurde. Speziell auf 4-rädrige Fahrzeuge schien man es abgesehen zu haben.
So setzte HERMANN PETSCH, seines Zeichens Betreiber eines renommierten Senftenberger Möbelhauses, auf Kleinfahrzeuge, deren Absatz durch beständigen Familiennachwuchs gesichert war:
moderne KINDER~ & PUPPENWAGEN.
Dagegen handelte der KINO-Besitzer WILHELM PETSCH mit KRAFTFAHRZEUGEN größeren Kalibers, angefangen bei NSU-Motorrädern und Autos der Firmen Adler, Opel, Mercedes über Framo-Lieferwagen bis zu schweren Büssing - LKW und Omnibussen.

Petsch 1925_resize.jpg

Und da wollten natürlich die potentiellen Käufer "in unserem mit AUTOMOBILEN gesegneten Zeitalter, in dem das AUTO Lebensbedürfnis geworden ist, etwas über die
HERKUNFT verschiedener FAHRZEUGNAMEN
erfahren."
Und so begab sich die Schriftleitung des >Senftenberger Anzeiger<
flugs "auf ein wenig erforschtes Gebiet, das gerade wegen seiner Unbekanntheit von Interesse sein dürfte, da selbst Automobilbesitzer oft nicht wissen, wie ihr Wagen zu seiner Bezeichnung kommt."

Hier nun einige Zitate aus dem o.a. Artikel zum Thema:

WOHER STAMMEN DIE AUTONAMEN ?

ADLER

= der Adler ist bekanntlich das Symbol der Kraft, der Macht, Schnelligkeit, Gewandtheit, Ausdauer und Erhabenheit. Dies ist der Grund, warum der Gründer der ADLER-Werke das beliebte Wappentier als die Schutzmarke für ihre Erzeugnisse nahmen.
BMW

= dies bekannte Fabrikzeichen, daß das schnellste Motorrad der Welt und zahllose Kleinwagen tragen, bedeutet Bayerische Motorenwerke.

BRENNABOR

= das wendische Wort für BRANDENBURG ist als Autoname gewählt worden,
weil Brandenburg a.d. Havel der Sitz der gleichnamigen Autowerke ist.

DKW

= wird oft fälschlicherweise als >Das kleine Wunder< gedeutet, heißt aber nichts anderes als >Dampf-Kraft-Wagen<. Der Gründer der großen deutschen Firma, J.S. Raßmussen, betrieb zuerst im Erzgebirge eine kleine Armaturenfabrik.
Auf dem Wege über einen Kinderspielzeugmotor und einen Fahrradhilfsmotor
entstand die größte Motorradfabrik der Welt.

HANOMAG

= aus der Bezeichnung >Hannoverische Maschinenbau AG.< ging der Name hervor,
der durch den kleinen Volkswagen berühmt wurde.

HORCH

= führt seinen Namen auf den Begründer der Werke, August Horch, zurück.
Für den Namen AUDI wurde der Name HORCH ins Lateinische übertragen.

MERCEDES

= Die Marke entstand durch den Geschäftsmann Emil Jellinek der mit Fahrzeugen von Gottlieb Daimler handelte. Nach Daimler's Tod brachte man den ersten MERCEDES - Motor heraus. Dieser Motor, bei dessen Namensgebung die Tochter Jellineks Patin gestanden hatte, besaß für die damaligen Zeiten ganz außerordentliche Kraftentfaltung von 35 PS.
NSU

= Diese Bezeichnung stammt noch aus der Zeit, als man in NECKARSULM sich noch mit der Fabrikation von Fahrradteilen begnügte. Man entnahm dem Ortsnamen die drei Buchstaben NSU, entlehnte aus dem württembergischen Staatswappen eine HIRSCHSTANGE und fertig war die neue Schutzmarke, die das Werk auch bald zum Siege führte.
OPEL

= das Werk mit der größten Produktion in Deutschland hat seinen Namen vom Gründer Adam Opel.

Heutzutage steht die FIRMA PETSCH in Senftenberg ausschließlich für Fahrzeuge des einstigen französischen Automobilkönigs André CITROEN bereit. Ich nehme mal ganz kühn an, dass die aus dem Jahre 1936 stammenden Neujahrswünsche der Firma, welche zwischenzeitlich von Vater WILHELM auf den Sohn WALTER übertragen wurde,
auch 80 Jahre danach für 2016 noch Bestand haben werden...

Petsch 1936_resize.jpg


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