Beim Anblick dieses Bildes werden sich geübte User dieser Webseite kaum wundern, sondern gespannt sein, wie der Kommentator die journalistische „Kurve“
vom
>SCHLITTSCHUHLÄUFER – WALZER< zu
GRUBANN schwingen wird.
Wohlan !
Da MUSIK mein Leben geprägt hat, sowohl als Musiklehrer, als auch als Tanzmusiker, kenne ich mich betr. Muggen bei
BETRIEBSVERGÜGEN ganz gut aus. Dazu gehörten u.a. auch die überaus zahlreichen
FRAUENTAGS-FEIERN ,den wir just am morgigen Tag begehen
– aber auch diverse Lustbarkeiten zum 1. Mai, dem „Kampf~ und Feiertag der Arbeiterklasse“ in der ehemaligen DDR – in der Nazizeit noch als „Tag der nationalen Arbeit“ gepriesen.
Fernab vom großen „Getöse“ der NSDAP-Aufmärsche ging es anschließend in den Kantinen der Firmen & Betriebe, selbstredend in allen örtlichen Volksparks & Gaststätten sehr lustig und ausgelassen zu.
So geschehen auch am 1. Mai 1936 bei GRUBANN in der „Zentrale“ des >Senftenberger Anzeiger< in der Laugkstraße.
Und anläßlich des „gemütlichen Beisammenseins“ erschien eine
FESTZEITUNG unter dem Logo:
Damit auch alle Filialen des Unternehmens gewürdigt wurden, trug diese
SONDERAUSGABE („Erscheint täglich sechsmal mit Ausnahme der Tage, an denen nicht der 1. Mai ist“) noch den Untertitel
„Heimatblatt für das Gebiet zwischen Laugkgraben, Wiesenstraße und Markt,
zugleich amtliches Organ für sämtliche umliegenden Lokale und Bierdörfer, einschließlich Ruhland“.
Als verantwortlicher Hauptschriftleiter zeichnete „Professor Luftikus, wohnhaft im Glassandhaufen“ – wer sich auch immer dahinter verbarg…
Wichtig für meinen Kommentar war der Umstand, dass auf Seite 1 einer der beiden Firmeninhaber als „Förderer künstlerisch-musikalischer Entwicklung des Betriebes“ gewürdigt und im gleichen Atemzuge zur >Betriebskapelle< befragt wurde:
– „Wie erklären Sie sich den seltsamen Umstand, Herr Grubann, daß die KAPELLE in unserem Betriebe zu einer Tatsache wurde ?“
– „Ganz einfach, weil ein Großteil der Gefolgschaft aus musikalischen Talenten besteht.“
– „So haben sich also die Besten und Begabtesten zusammengefunden,
um der edlen ‚Frau Musika’ zu huldigen ?
– „Ich kann Ihnen sagen, nicht nur die Besten, sondern – was vor allem auffallend ist – die Mitglieder der Kapelle sind obendrein noch ziemlich ausdauernd.
– „Begabung und Ausdauer sind die Vorbedingungen für eine günstige Entwicklung. Wie steht es also mit dem Können der Kapelle ?“
– „Lassen Sie mich hierüber schweigen. Ich möchte nur darauf hinweisen, daß man an ‚kleinen Schwächen’ und ‚geringfügigen Entgleisungen’ nicht das wirklich Große zu messen hat.
Bilden Sie sich Ihr Urteil selbst, mein Herr, wenn ich Ihnen verrate, daß die Kapelle an einem Übungsabend unter dem Dirigentenstab
a r b e i t e t e . im wahrsten Sinne des Wortes arbeitete.
Der >SCHLITTSCHUHLÄUFER – WALZER< allein wurde etwa 1 ½ Std. geübt.“
Na, habe ich die „Kurve“ nicht schön hingekriegt ?
Dabei wollte ich doch eigentlich nur den Beweis dafür liefern, dass man sich zu allen Zeiten das Lachen, wie überhaupt das Feiern und Fröhlichsein, nicht hat verbieten lassen. Bei der Firma
GRUBANN schien außerdem der Gemeinschaftssinn, nämlich eine „große Familie“ zu sein, in hohem Maße vorhanden gewesen zu sein.
Schon deshalb greifen wir stets gern auf Beiträge aus dem >Senftenberger Anzeiger< zurück…
Abschließend noch die amüsante
ERKLÄRUNG der beiden Geschäftsführer
GEORG & EDMUND GRUBANN:
„Infolge der Riesenauflage der sogenannten MAI-ZEITUNG, die mit ganz ungewöhnlichen und unvorhergesehenen Mitteln arbeitet, haben wir uns gezwungen gesehen, das Erscheinen des >Senftenberger Anzeiger< für den heutigen Tag abzusagen. Mit unseren Rechtsberatern, den Herren P r o s i t und M a h l z e i t , haben wir uns bereits in Verbindung gesetzt, die trotz des weiten Weges aus Qualmhausen ihr Erscheinen für heute zugesagt haben. Alles weitere ergibt sich dann ganz von selbst.“Na dann
PROST MAHLZEIT für heute…;-)