Neues 192 - 2015-09-10

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Matthias
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Neues 192 - 2015-09-10

Beitragvon Matthias » Do 10. Sep 2015, 17:47

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Harald
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Re: Neues 192 - 2015-09-10

Beitragvon Harald » Sa 12. Sep 2015, 11:07

Benediktenstraße.jpg


BENEDIKTENGRABEN
BENEDIKTENSTRASSE
BENEDICTUSSTRASSE

Wann diese Bezeichnungen für einen künstlichen Fließgraben und 2 unterschiedliche Verkehrswege, oder womöglich doch für ein~ und dieselbe Straße in Senftenberg, eingeführt wurden, liegt bislang noch im Dunkel der Geschichte verborgen.
Heimatforscher Steffen Kober, der sich schon seit längerer Zeit mit der Geschichte der Senftenberger Straßennamen befasst, ist diesbezüglich auch noch nicht zu einem schlüssigen Ergebnis gekommen:

"BENEDICTUSSTRASSE: Dieser Straßenname konnte in den durchgesehenen Dokumenten und sonstigen Unterlagen nur einmal ermittelt werden.
Erwähnt wird diese Bezeichnung im ADRESSBUCH 1929 unter >unbebaute Grundstücke<. Die Lage der Straße wird dabei mit >von der Augustastraße ab< angegeben. Da es auf einen solchen Straßennamen keine weiteren Hinweise gibt, ist davon auszugehen, dass es sich hierbei um die zu diesem Zeitpunkt noch unbebaute BENEDIKTENSTRASSE im Osten der Stadt handeln muss, zumal die BENEDIKTENSTRASSE im erwähnten Adressbuch nicht enthalten ist.
Möglicherweise liegt hier im benannten Adressbuch ein Satzfehler vor."

[Die Bezeichnung BENEDIKTENSTRASSE tritt erst in den Adressbüchern von 1937 und 1941 mit dem Zusatz "An der Wiesenstraße" in Erscheinung.]

St. Benedikt_resize.jpg

Fest steht ohne Zweifel, dass der Vorname BENEDIKT im christlichen Kontext entstand, denn die lateinische Bezeichnung BENEDICTUS genießt die engere Bedeutung als „der Gesegnete“.
Genauer gesagt handelt es sich um BENEDICT VON NURSIA,
den Begründer des ältesten Ordens innerhalb der katholischen Kirche, des >Orden des hl. Benedikt<, kurz des BENEDIKTINER-ORDENS.
Ihn zeichnen vor allem seine Ordensregel >Ora et labora et lege<
("Bete und arbeite und lies") und die 3 Gelübde des Ordenslebens aus:
Beständigkeit in der Gemeinschaft - Klösterlicher Lebenswandel - Gehorsam.
Damit brachte es dieser MÖNCHSORDEN auf sage und schreibe:
24 Päpste, 200 Kardinäle, 7000 Erzbischöfe, 15000 Bischöfe,
4000 Heilige und ungefähr 3000 Märtyrer.
Vor der Reformation zählte der Orden zwischen 15.000 und 16.000 Klöster; durch die Reformation sank diese Zahl auf 5 - 6.000 herab.
Der zunehmende Reichtum und große Grundbesitz der Klöster lockerte aber die Zucht und Sittenstrenge und führte zu "verderblichen Gewohnheiten", wie man in zahlreichen sowohl zeitkritischen als auch satirischen Publikationen anmerkte.
Hier eine Teilübersetzung des Faksimiles aus dem 1567 erschienenen Buch >WUNDERZEICHEN< von Kaspar Goldwurm mit dem Untertitel >Wahrhafftige Beschreibung aller führnemen, seltzamen, ungewöhnlichen, Göttlichen und Teufflischen, guten und bösen, heilsamen und verführischen Zeichen...<:

Benediktiner_resize.jpg

"...Er ward bald groß, und breitete sich schier durch die ganze Welt aus.
Ihr Orden ward mit großen Reichtümern von vielen Kaisern, Fürsten, Ländern und Städten begnadet, deshalb sie auch noch herrlich leben, schlemmen und bankettieren und gedenken wenig an Gottes Reich, dafür sind sie gute Zechbrüder...Ihre Kleidung sind große, weite, schwarze Kutten, darunter sie den Schalk verdecken. In Ihrer Hand haben sie einen Bischofsstab. Ein Schweinestab stünde ihnen aber viel besser, da sie mehr Schweine~ als Menschenhirten sind."

Starker Tobak !

Bleibt die Frage, welcher BENEDIKT nun für die Namensgebung der Senftenberger Örtlichkeiten herhalten durfte bzw. musste.
Falls der HEILIGE BENEDIKT gemeint war, wäre er als Schutzpatron der Schulkinder & Lehrer, der Bergleute, Höhlenforscher, Kupferschmiede und der Sterbenden in Senftenberg eingezogen.
Er sollte alle Bürger vor Pest, Fieber, Entzündungen, Nieren~ und Gallensteinen sowie Vergiftungen und Zauberei bewahren.
Von der hohen Politik her betrachtet, könnte es ev. der wegen seines engagierten Auftretens gegen den 1. Weltkrieg und somit als >Friedenspapst< bekannt gewordene PAPST BENEDIKT XV. gewesen sein.

Um noch den weltlichen Aspekt zu behandeln:
- hier die BAUERNREGELN für den 21. März, den TAG DES HEILIGEN BENEDIKTS:

"Soll das Korn gar üppig stehen, so soll man es an St. Benedikt säen."
"Der Benedikt leitet deine Hand, säest du mit ihm die Frucht ins Land."
"St. Benedikt macht die Möhren dick."
"St. Benedikt den Garten schmückt."


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