Die ältesten, beim Niederlausitzer Braunkohlenbergbau beschäftigten 
ARBEITER waren keine gelernten 
BERGARBEITER, sondern meist 
KLEINBAUERN, die in den benachbarten Gruben an einigen Stunden des Tages einen kleinen Nebenverdienst erwarben. Oftmals waren auch die 
GUTSBESITZER zugleich 
BERGWERKSEIGENTÜMER, die dann natürlich ihre 
TAGELÖHNER zur Förderung und Sortierung der Kohlen einsetzten, wenn sie von der Feldarbeit abkömmlich waren. Als die Förderung zunahm, den 
GRUBENARBEITERN aber die Feldarbeit während der Erntezeit wichtiger war und deshalb Urlaub nahmen, mussten sich die 
GRUBENBESITZER nach Arbeitskräften umsehen. Viele 
BAUERN der umliegenden Ortschaften, deren Äcker als Grubenfelder abgekauft wurden, füllten dann als erste die Belegschaft auf. Die verlockend hohen Bargeld-Löhne zogen später weitere Bauern in die Kohle. Häufig kamen auch 
BERGARBEITER aus anderen Revieren in die Niederlausitz. Noch lieber setzte man aber auf Bergleute, die aus den schlecht bezahlten Gruben Niederschlesiens zu uns kamen. Die 
DEUTSCH-POLEN waren sehr fleißig, sparsam und willig und machten in der Folgezeit einen nicht geringen Teil der Bergleute in unserer Region aus. Meine 
GROSSELTERN mütterlicherseits kamen alljährlich aus dem damaligen Westpreußen als Erntehelfer nach Brandenburg, lernten sich dort kennen, lieben und heirateten bald darauf, weil ein Kind unterwegs war. Mein 
GROSSVATER arbeitete zuerst im Ruhrgebiet, hatte aber mit dem Unter-Tage-Betrieb nichts am Hut, siedelte um, zog in eine der 50 preiswerten 
WERKSWOHNUNGEN – Miete betrug monatlich 10 Mark, Wasser, Strom und der 
KOHLENDRECK von der 
BRIKETTBUDE waren gratis – und startete seine jahrzehntelange "Ofen~ bzw. Trockenwärter-Karriere" auf
 >MEUROSTOLLN<, 
Anhand der untenstehenden 
LAGESKIZZE können nun ehemalige 
KUMPEL ihren Kindern & Enkelkindern den einstmaligen 
ARBEITSPLATZ zeigen, und stolz von ihrer schweren 
ARBEIT AUF „MEUROSTOLLN“ erzählen: 
In den 
KASERNENBAUTEN DER WREDESTRASSE versuchten die meisten auf 
MEUROSTOLLN beschäftigten 
GRUBEN~ & FABRIKARBEITER es sich in den kleinen Zweizimmerwohnungen mit Küche, ohne Bad und mit Plumpsklo „außer Haus“ halbwegs gemütlich einzurichten. 
Schließlich beschied ihnen die unmittelbare 
NÄHE ZUR FABRIK einen kostenlosen, nicht zu überhörenden, stets funktionierenden „Fabriksirene-Wecker“, sowie eine kurze Wegstrecke zur Arbeitsstelle. 
Das 
ROTE KREUZ (X) gibt zur besseren Orientierung das 
ENDE DER WREDESTRASSE an.
Wir 
KINDER DER WREDESTRASSE waren eine verschworene Gemeinschaft, die sich schon auf dem 
HEIMWEG von der 
HÖRLITZER SCHULE für eventuelle gemeinsame „Freizeit-Aktivitäten“ auf den zwei 
>DURCHGANGSHÖFEN< verabredeten, die auf dem 
LAGEPLAN links durch 
GRAUE FLÄCHEN angedeutet sind. Dank 
GERINGER FLÄCHE & EINFACHER HAUSREIHUNG konnte man ohne Schwierigkeiten fast durchgängig von Hof zu Hof (Hausnummer 1,3,5,7,9,11,13) gelangen, was eine ideale Voraussetzung für bewegungsintensive 
KINDERSPIELE á la „Räuber & Gendarm“ darstellte. Man hatte ein „erweitertes 
ZUHAUSE“ und nutzte dessen Gegebenheiten vor allem für 
VERSTECKSPIELE & BUDENBAU.
Die 
WERKSKASERNE >MEUROSTOLLN< bestand seit jeher aus 7 Gebäuden mit den angegeben 
HAUSNUMMERN, 
wobei die 
NUMMER 5 vor dem Krieg die 
>KANTINE MEUROSTOLLN< beherbergte, danach ebenfalls für Wohnzwecke umgebaut wurde. 
(HT) steht für ein 
WOHNHAUS, das im Volksmund wegen seiner HÖHE als
 "HUNGERTURM" bezeichnet wurde.
Meine Großeltern tauschten ihre sehr kleine Wohnung in der 
NUMMER 13 nach 1945 gegen eine größere in 
NUMMER 5, in der ich meine Kindheit verbrachte. 
Mit 
S  sind die 
STALLGEBÄUDE bezeichnet, in denen auch die „Plumpsklo’s“ integriert waren. Die 
ROTE LINIE kennzeichnet die 
FABRIKMAUER, auf der wir oft wagemutig herumbalancierten, und der 
ROTE PFEIL war die 
STELLE, an der wir sie überwanden, um auf allerkürzestem Wege zum Samstag-Duschen in die 
WASCHKAUE zu gelangen. Gewarnt wurden wir immer wieder vor den beiden überaus tückischen 
KLÄRTEICHEN, in denen schon Kinder ertranken. 
Auf unserem 
TEILHOF Nr.5 befand sich direkt an der Mauer ein kleiner unterirdischer 
LUFTSCHUTZRAUM (LSR), der später als Kohlenkeller genutzt wurde. In der 
WASCHKÜCHE (WK)) wurde die Alltags~ und Berufskleidung noch per 
HAND gewaschen, die Bettwäsche im 
KESSEL gekocht, dann alles mit der 
WRINGMASCHINE „entwässert“ und zum Trocknen aufgehängt. Am Ende des Waschtages wurden wir 
KINDER in den mit Seifenwasser gefüllten 
ZINKWANNEN gebadet, was ein echter Hochgenuss war. Das mit 
SCH bezeichnete Gebäude war vor 1945 ein Erweiterungsbau für die 
SCHULE MEUROSTOLLN (Volksschule II) 
- zu meiner Zeit eine Filiale der Berufsschule und später Parteischule etc. - heute Fw. 
FEUERWEHR. 
Das auf der 
LINKEN SEITE in der 
NUMMER 4 befindliche Mietshaus besaß die Familie Maaß, die auf dem darüber liegende 
FELD überwiegend Kartoffeln, später sogar Spargel anbauten. 
Davor war ein kleiner 
KOLONIALWARENLADEN (Besitzer Fiebig) angesiedelt, in dem wir u.a. für wenige Groschen allerlei 
SÜSSIGKEITEN erwerben konnten. 
Die 
3 EICHENBÄUME vor dem Haus lieferten uns Jungen im Herbst die so begehrten 
EICHELN, die wir zum Laden unserer, aus Holunder~ & Eichenästen gefertigten 
„PUCKAUER“ benötigten, 
mit denen wir in der Gegend "herumballerten". In der 
NUMMER 10 schließlich produzierte und verkaufte der 
FLEISCHER Otto Heinrich seine Fleisch~ & Wurstwaren. 
Letztere fanden sich auch in Opas und meiner Brotbüchse wieder. Die einstige 
KEGELBAHN (K) war schon baufällig, als ich noch Kind war… 
EPILOGIch bin in 
SENFTENBERG-WEST geboren & aufgewachsen, wurde allerdings im Nachbarort 
HÖRLITZ eingeschult. 
Auch unsere „Abenteuer-Spielplätze“, die 
„HÖRLITZER ALPEN“ und die abgesoffene ehemalige 
TAGEBAUGRUBE MARGA, befanden sich somit auf ‚fremdem Territorium’, ebenso wie der 
WASSERTURM – Austragungsort erbitterter „Revierkämpfe“ zwischen der Hörlitzer & SFB-Zweier Schuljugend – der zur Ortslage 
MEURO gehörte. Am Vormittag in der Schule und auch sonst waren wir eng befreundet 
– am Nachmittag aber wurde „zum 
SCHEINANGRIFF geblasen“. Gottlob und wohl auch in weiser Voraussicht standen an der Grenze zwischen beiden Orten zwei friedenstiftende 
KIRCHEN. 
Es mag schon ein wenig verwunderlich erscheinen, dass der 
„STOLZ“, ein 
>SFB-Zweier< zu sein, bei den Vertretern meiner Generation bis heute anhält, 
obwohl sich inzwischen beide Orte zu 
HÖRLITZ vereint haben… 
Da 
ICH als ehemaliger 
SENFTENBERG-ZWEIER nun seit geraumer Zeit dem 
HÖRLITZER HEIMATVEREIN angehöre, halte ich mich verständlicherweise in puncto „Lokalpatriotismus“ etwas zurück…  
