ist für uns inzwischen ein „NEBENBEI-MEDIUM“ geworden. 
In den Morgenstunden wird HÖRFUNK am häufigsten gehört, d.h. man wird mit ihm geweckt, man steht auf und rasiert sich, frühstückt und nebenbei läuft das RADIO…
Alles begann einstmals mit einem WEIHNACHTSKONZERT der Deutschen Reichspost. Da spielten und sangen am 22. Dezember 1920 eine Handvoll Postbeamte WEIHNACHTSLIEDER und verlasen GEDICHTE. Das Besondere: das KONZERT wurde LIVE übertragen 
– vom Sender Königs Wusterhausen, Brandenburg. 
Bis zur ersten UNTERHALTUNGSSENDUNG im Radio dauerte es noch drei weitere Jahre. 
Am 29. Oktober 1923, um 20:00 Uhr wurde Geschichte geschrieben, als der Rundfunkpionier Alfred Braun die 
ERSTE OFFIZIELLE RADIOSENDUNG in Deutschland ansagte: „Achtung! Hier Sendestelle Berlin Voxhaus, Welle 400. 
Wir bringen die kurze Mitteilung, daß die Berliner Sendestelle Voxhaus mit dem Unterhaltungsrundfunk beginnt.“ Die KOSTEN für die ersten RUNDFUNKGERÄTE und auch die GEBÜHREN für deren Betrieb waren sehr hoch, und da sich diesen Luxus kaum jemand leisten konnte, setzte man vielerorts auf >GEMEINSCHAFTSEMPFANG<, an zentralen Orten & Plätzen, bevorzugt auch in größeren Gaststätten & Cafés.
Die ersten SENDEINHALTE orientierten sich vor allem an der sogenannten >HOCHKULTUR<, speziell klassischer Musik & Literatur, während massenattraktive Programme, wie die bei der Bevölkerung sehr beliebten FUNKREPORTAGEN vom ersten deutschen Hörfunksender 
>FUNK-STUNDE AG BERLIN< die Ausnahme bildeten.„Dem zuletzt genannten 
ZWECKE diente auch die gestern durch den 
BERLINER RUNDFUNKSENDER verbreitete 
REPORTAGE aus GRUBE MARGA, dem modernen Betriebe der 
ILSE-BERGBAU-AG.
Von besonderem Reize war es für uns, eine 
FUNKREPORTAGE aus unserer 
NIEDERLAUSITZER HEIMAT zu hören, zum Teil Bekanntes in neuer Fassung mitzuerleben, ja Dinge und Ausdrucksformen zu hören, die uns teilweise neu waren.“
Im >Senftenberger Anzeiger< vom 3. September 1931 konnte man dann im Nachhinein lesen:
„Es ist noch nie vorgekommen, und wird wohl auch sobald nicht wieder vorkommen, daß über das 
SENFTENBERGER BRAUNKOHLENREVIER IM RUNDFUNK 
berichtet wird. Umsomehr ist es anzuerkennen, daß die 
FUNK-STUNDE sich ihrer Aufgabe , nicht nur zu unterhalten, sondern auch aufzuklären, bewußt geworden ist. Zu diesem Zwecke hatte sie eigens einen Ingenieur nach 
GRUBE MARGA entsandt, der über diesen mustergültigen Betrieb der Ilse-Bergbau-Actiengesellschaft der aufhorchenden Welt einiges sagte. 
Das tat er in einer ganz entzückenden Art und Weise, indem er sich sagte, ‚du sprichst nicht zur Allgemeinheit, sondern zum Großstädter, der zwar schon oft ein 
BAUNKOHLENBRIKETT mit dem Stempel
 >ILSE< in der Hand gehabt hat, aber gar nicht weiß, wie es entstanden ist.‘
Und so gab der Mann am Mikrophon, ohne irgendetwas vorauszusetzen, zunächst einen kurzen Ueberblick über die Vorgeschichte der 
ENTSTEHUNG DER BRAUNKOHLE in vorsintflutlicher Zeit, dann eine Einführung in die 
ENTWICKLUNG DER BRAUNKOHLENINDUSTRIE in unserem Gebiet, dann eine Schilderung der 
GEWINNUNG DER BRAUNKOHLE vom Abraum an bis zum fertigen 
BRIKETT.“
Hier nun die REPORTAGE über den>WERKSBESUCH<, der durchgeführt wurde,  „um über das für viele Hausfrauen und Industriezweige wichtige Thema
„BRAUNKOHLENBRIKETTS, IHRE GEWINNUNG & FABRIKATION“einiges Wissenswertes im Rundfunk zu hören, sowie der bei uns bestens bekannten
 BERGKAPELLE GRUBE MARGA durch den Rundfunk auch vor einem großen Publikum Geltung zu verschaffen.“
Allem Anschein nach hatte der >Senftenberger Anzeiger< wohl auch einen MUSIKKRITIKER aufgeboten:
„Zur Ermunterung der Hörer spielte zwischendurch die 
BERGKAPELLE MARGA, die zeigte, daß dieses Orchester durchaus auf der Höhe ist und es künstlerisch mit manchem großstädtischen Orchester aufnehmen kann. Die Kapelle war als 
BLASORCHESTER besetzt. 
Die 
VORTRAGSFOLGE war volkstümlich eingestellt und das 
ORCHESTER wirkte geschlossen und abgerundet. Man konnte feststellen, daß jedes Instrument nach dem Gesamtklang gedeckt war. Der 
ORCHESTERKLANG war vollkommen ausgeglichen, das f (forte = laut) rund, voll und nicht aufdringlich, das p (piano = leise) weich und wohlklingend. 
Man würde sich täuschen, wenn man dächte daß die 
BERGKAPELLE nur leichte Musik zu Gehör gebracht hätte, nein, sie traute sich auch an schwere Aufgaben heran und spielte zum Entzücken der Hörer das 
>GEBET DER ELISABETH< aus dem ‚Tannhäuser‘.
Selbstverständlich wurden alle musikalischen Darbietungen mit 
WÜTENDEM APPLAUS 
  gelohnt, so daß es dem großstädtischen 
HÖRER, 
der sich rechtzeitig eingeschaltet hat, gewiß erstaunlich gewesen ist, welch große 
ZUHÖRERMENGE diesem 
KONZERT beigewohnt hat. 
Der 
SAAL der >KAISERKRONE< war bis auf den letzten Platz besetzt…“ 
Übrigens durften die Besucher der >KAISERKRONE< ein für die damalige Zeit durchaus „sensationelles“ KURIOSUM erleben:
„Es bot sich die Gelegenheit, im 
SAALE bei der Konzertdarbietung das Sendeobjekt mit eigenen Ohren und Augen zu hören und zu sehen und im 
NEBENZIMMER DES GASTHAUSES die Rundfunkübertragung durch den Lautsprecher mitzuerleben. Daraus ergibt sich, daß die 
KONZERTDARBIETUNG vom Saale des Gasthauses durch Fernsprechkabel den Weg nach 
BERLIN machte, und von dort aus, wieder von der Antenne aufgefangen, den Weg nach 
GRUBE MARGA zurücklegte, ohne daß für das Ohr wahrnehmbare Zeitdifferenzen festgestellt werden konnten.“
Übrigens lautete die ABSAGE aus der Anfangszeit des Rundfunks stets:„Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht ! Vergessen Sie bitte nicht, die Antenne zu erden !“  