DAMIT IHR NICHT DENKT, HARALD HÄTTE GEPENNT...! Der Ortsname von
THAMM ist eine Verkürzung für >Auf’m Thamm<, also „Auf dem Damm“, woraus hervorgeht, dass diese
SIEDLUNG einstmals auf einem
DAMM vor der Stadt angelegt wurde, was auch die Darstellung eines solchen auf dem einstmaligen
ORTSSIEGEL beweist. Erstmals urkundlich erwähnt wurde
THAMM im Jahr 1550 als
VORWERK des Ortes
JÜTTENDORF.
Der Amtshauptmann des Amts Senftenberg, Hans von Dehn-Rothfelser, hatte hier seinerzeit überwiegend
HÄUSLER angesiedelt, deren
ALTES VORWERK durch die Anstauung des
SCHLOSSTEICHES für die neugebaute
AMTSMÜHLE aufgegeben werden musste.
VORWERKE befanden sich im
MITTELALTER in der Regel in kleineren
DÖRFERN, die dem zentralen Sitz der
BURG vorgelagert waren.
In ihnen lebten oft auch Angehörige der jeweiligen ritterlichen Familie. Davon leitet sich ab, das
VORWERK als
RITTERSITZ und im Volksmund als
SCHLOSS zu bezeichnen. Ein
VORWERK war geeignet, kleinere
ANGRIFFE abzuwehren und der
DORFBEVÖLKERUNG jederzeit erheblichen
SCHUTZ zu bieten.
Es diente bei größeren Angriffen auch als
FRÜHWARNSYSTEM der Burg. Vorwerke entwickelten sich im Laufe der Zeit auch von der Burg weg zu eigenständigen Anlagen.
Das >Allgemeine deutsche Sach-Wörterbuch< (1836) definiert schon allein den Begriff
>VORWERK< als „Sorge, Neusorge, Beigut u.s.f. für ein nicht mit einem HERRNHAUSE versehenes, also bloses Wirthschafts-Gut“. Auch die Eintragungen zu
THAMM & NEUSORGE in den zwei nachfolgenden
LEXIKA sind eher dürftig ausgefallen…
Vor allem wird man nicht so richtig schlau, ob nun
THAMM gleichsam
NEUSORGE war, oder ob es
ZWEI getrennt angelegte
DÖRFER waren...
In der Folgezeit wurde
THAMM oft mit der Bezeichnung
>SORGE<, was so viel wie „eingefriedetes Land“ bedeutet, sowie einigen davon über die Jahrhunderte hinweg fabrizierten „Abwandlungen“, in Verbindung gebracht, die in neuzeitlichen Kartenwerken nicht mehr auftauchen, da der Vorort
THAMM am 1. Oktober 1920 vollständig ins Senftenberger Stadtgebiet eingemeindet wurde. Lediglich einige, zum Glück erhalten gebliebene
HISTORISCHE KARTEN legen noch Zeugnis vom einstigen kuriosen
NAMENSWANDEL ab.
Bei der um den Zusatz
„NEU“ erweiterten Bezeichnung
>(Die) NEUE SORGE< handelte es sich um einen in Sachsen häufigen „Modenamen“, der vom 16. bis Anfang 19.Jh. gebräuchlich war. Er bezog sich sehr häufig auf kleine, relativ späte
NEU-SIEDLUNGEN (auch einzelne Häuser, Schäfereien, Vorwerke usw.), die zumeist am Rande älterer, etablierter Orte als (zeitweilige)
WOHNSTÄTTE von
TAGELÖHNERN entstanden. Hier herrschte oft ARMUT, d. h.
SORGE „um das tägliche Brot“, weshalb analog eine
„neue, ärmliche, viel SORGE bereitende SIEDLUNG“ kurzerhand als
>NEUSORGE< bezeichnet wurde.