Ich habe keine Ahnung, wie viele Leute jetzt darauf schon sehnsüchtig gewartet haben, aber "wat mutt - dat mutt"... Der vierte und letzte Teil meiner Betrachtungen zum sogenannten
folgt heute.
Bei den verbliebenen Infopunkten/Filmen (Nummern 6 bis 9) handelt es sich aus meiner Perspektive um die weniger spektakulären da weitestgehend allgemein gehalten. Im Vergleich zu den
Punkten mit historischen Betrachtungen mit Namen, Zahlen und Daten sind sie weniger fehleranfällig als jene, die sich mit konkreten Gebäuden befassen. Ein paar Sachen fielen mir trotzdem auf.
Starten wir mit Punkt 6, dem Margahof.
Die Tafel - und noch mehr: der zugehörige Film - widmen sich ausgiebig dem Thema
"Sanierung von Marga", die Ende der 1990er Jahre glücklicherweise in die Wege geleitet
wurde und der wir das Überleben der Kolonie verdanken. Im Film kommen dabei einige
Farbfotografien zum Einsatz, die einen kleinen Eindruck vermitteln, in welchem Zustand
sich die Häuser in Marga vor der Sanierung befanden. Davon werden wir in den
folgenden Filmen noch weitere sehen.
Aus meiner heutigen Sicht haben sich die Visionen für den Margahof mit kleinteiligem Gewerbe,
Handel und Gastronomie nicht erfüllt. Zwar gab es für einige Jahre dort tatsächlich
ein wirtschaftliches Leben doch dieses wurde mit der Zeit immer weiter heruntergefahren. Wahrscheinlich
kein Bedarf oder mangelnde Innovation. Dabei hätte der Hof auch heute noch das Potential,
die wenigen "Player" in Brieske, die irgendwas anbieten, an einem zentralen Ort zu vereinigen.
Im Zusammenspiel mit dem meines Erachtens "missbrauchten" Kaufhaus, der zweckentfremdeten Bäckerei und
der weiter vor sich hin gammelnden Fleischerei hätte das Ensemble alle Voraussetzungen,
ein Anziehungspunkt (nicht nur) für Touristen zu sein.
Der Projektdesigner Albrecht Ecke regte in seiner Einweihungsrede u.a. die Etablierung eines Cafes
im Zentrum Margas an und reflektierte dabei sehr wahrscheinlich auf den Margahof bzw. das Marktensemble.
Und da muß ich ihm ausnahmsweise mal Recht geben.
Allein der Glaube bzw. die Hoffnung an eine derartige positive Weiterentwicklung ist mir über die Jahre abhanden gekommen.
Man schafft es z.B. seit Jahr und Tag nicht, irgendetwas mit der alten Fleischerei auf die Schiene zu bekommen. Mir fehlt
der Hintergrund, warum das Gebäude seit Ewigkeiten in einem vergleichsweise unsanierten Zustand verharrt. Ich glaube, es
befand/befindet sich in Privatbesitz und geriet so - als eines von zwei Mayenburgschen Häusern - nie in den Genuß einer
denkmalgerechten Sanierung. Das derzeitige Äußere erinnert entfernt an den Zustand, den wir auf der nachfolgenden Fotografie
aus Mitte der 1980er Jahre sehen...
Aufnahme = 1986 Sammlung Uwe Jähnert
Das sah schon gruslig aus in den 1980ern bis 2000ern, oder? Und auch heute hinterlässt das Gebäude einen eher negativen Eindruck bei jedem Marga-Besucher. Hinsichtlich
der in der Bildmitte erkennbaren POS "Franz Mehring" möchte ich auf ein kleines Detail hinweisen. Und zwar auf den Schriftzug, den man ganz hinten ausmachen kann.
Dieser wurde meines Erachtens Ende der 1970er bis Anfang der 1980er dort angebracht. Zu Zeiten also, als ich im Gebäude noch - bis 1983 - die Schulbank drückte.
Die Lettern bestanden aus schwarz lackiertem Metall und waren, wie man der obigen Detailaufnahme entnehmen kann, nicht so wirklich gleichmäßig ausgeführt.
Das erinnert mich gerade an die Information von einer 10-jährigen "Friedrich Schiller" - Benamung
der Schule, die im Film Nr. 5 kolportiert wird. Die Antwort auf meine zwischenzeitliche Nachfrage beim "Team Ecke"
über die Quelle dieser Aussage ließ mich kurz sprachlos zurück... Wer hat mich dahingehend informiert?
Spontan weiß ich es nicht, werde es aber herausfinden. Vielleicht war es auch eine Verwechselung.
V e r w e c h s e l u n g ???
Und weil wir gerade wieder einmal bei der Briesker Schule sind: hier noch eine - erneut eher
laienhafte - Fotografie vom Schulgebäude. Erkennbar vor Anbringen des Schriftzuges. Datumstechnisch
ist die unscharfe Aufnahme in den 1970ern anzusiedeln. Man beachte die Form der Straßenlaterne und (für Insider)
die Ausführung der Fenster in der Schule, die hier noch erkennbar "old school" sind, also noch wie zu von Mayenburgs
Zeiten aussehen. Ich kann mich noch dunkel daran erinnern, daß der Austausch der Fenster in meiner Schulzeit stattfand. Das muß
so um 1979/80 gewesen sein.
Das Foto, wie auch die nachfolgende Aufnahme, die bei derselben Gelegenheit entstand, offeriert uns übrigens
einen Blick auf Briesker Folklore... nämlich die vom "schwarzen Schnee". Und das war tatsächlich so! Wenn man es auf die
Spitze treiben möchte, dann war es nicht unwahrscheinlich, daß der Schnee schon schwarz war, bevor er in Brieske auf den Boden fiel.
Aufnahme <= 1980 Sammlung Matthias Gleisner
Eine derartige Legende bekommt mit der Aufnahme rechts weiteren Auftrieb. Wie oben erwähnt, entstanden
beide Aufnahmen - die von der Schule und die vom Kaufhaus - am selben Tag. Mir ist nur noch nicht ganz klar an welchem Wochentag.
Erkennbar ist, daß Fleischer und Bäcker geschlossen sind und auch der Konsum macht gerade keinen geöffneten Eindruck.
"Münnich" hingegen scheint noch offen zu sein oder schließt der Inhaber gerade ab? Vielleicht mittags an einem Samstag?
Letztlich egal! Die Aufnahmen verbreiten ohnehin eine depressive Stimmung und sind deshalb eigentlich nicht weiter der Rede wert.
Aufnahme <= 1980 Sammlung Matthias Gleisner
Apropos "Legende" Schrägstrich "Folklore". In diese Kategorien fällt die Erzählung, die uns auf der Tafel des
Infopunktes 8 - Die Ringstraße erzählt wird. Demnach trafen sich auf den Bänken, die die Kreuzung Ringstraße/Hauptstraße
ringförmig einrahmen, zu jedem Zahltag (also einmal die Woche) die Ehefrauen der "auf Marga" arbeitenden Männer um ihren Göttergatten
die Lohntüten abzunehmen, bevor diese das Wochensalär in der "Schwarzen Stube" verflüssigen konnten.
Eine schöne Geschichte, die man erzählen kann. Ob sie stimmt? Daran hat selbst die Fremdenführerin Christiane Treuger, die
am Eröffnungstag eine kleine Führung für die Anwesenden durchführte, ihre Zweifel. Sie verlegte die Geschichte auch
kurzerhand an die Marktecke, die der sogenannten "schwarzen Stube" gegenüberliegt. Ohnehin der strategisch bessere Standort
für die Protagonistinnen besagter Erzählung.
Naja, keiner war dabei, um es zu bezeugen. Doch der Tourist erhält immerhin eine kauzige Geschichte - wahr oder nicht.
Wahr hingegen ist, daß man - nachdem der Name des Architekten nun schon zig mal gefallen und geschrieben wurde - diesen auf
der zugehörigen Infotafel als Georg Heinsius von Meyenburg verkauft.
Im zugeordneten Film hält man sich nicht lange an solchen Geschichten fest sondern versucht den Nachweis zu erbringen, daß
es sich bei Marga per Definition um eine Gartenstadt und im besten Fall sogar um die erste in Deutschland handelt.
Der eingesprochene Text verweist dabei aber auch auf die kontroversen Expertenmeinungen hierzu. Die einen sagen "ja", die
anderen "nein". Ich bin kein Fachmann dafür und enthalte mich deswegen einer Meinung.
Durchaus interessant an dem Film sind die verwendeten Farbfotos aus den 1990ern, die ein weiteres Mal den erbarmungswürdigen
Zustand der Bauten dokumentieren. Im Film dienen die Fotos der Untermalung, der schon im Film Nr. 6 thematisierten erfolgreichen
Sanierung Margas, die angesichts der zu DDR-Zeiten vernachlässigten und "verschlimmbesserten" Bausubstanz tatsächlich an ein
Wunder grenzt. An dieser Stelle möchte ich auf das Buch "MARGA Bergarbeiter-Kolonie in der Lausitz"
von Paulhans Peters (2002) verweisen, in dem weitere fotografische Beweise für 40 Jahre sozialistische Planwirtschaft offeriert
werden. Das Buch wurde übrigens von Fachleuten verfasst, die aktiven Anteil an der Sanierung Margas um die Jahrtausendwende hatten.
Der Infopunkt 9 - Die durchgrünte Gartenstadt, der auf dem Übersichtsplan nur mit Gärten bezeichnet wird, unternimmt einmal mehr
den Versuch, Marga als Gartenstadt zu zementieren. Dabei werden teilweise Informationen aufgewärmt, die wir schon an anderer Stelle gehört und
gelesen haben. Wiederholung ist halt die Mutter der Weisheit.
Nebenbei wird die Kohlenstaubschicht, die seinerzeit alles bedeckte (siehe meine Einlassung hinsichtlich schwarzem Schnee weiter oben), eingebaut. Dem
Thema entsprechend natürlich bezogen auf "das Grün".
An der Aussage "Heute sind die zu DDR-Zeiten verfallenen Schuppen wieder denkmapflegegerecht saniert." würde ich leise Zweifel geltend machen. Das gilt
meiner Meinung nach - wenn überhaupt! - nur für einen Teil der Nebengebäude. Manche wurden saniert, manche teilweise, manche gar nicht. Dafür sind jede Menge anderer
Buden, Büdchen, Schuppen, Unterstände und Pavillons entstanden, die für meinen Geschmack den Gesamteindruck der Kolonie nicht gerade fördern.
That's life!
Der Film arbeitet mit schönen (Natur-)aufnahmen, die das Grün in der Kolonie betonen. Nur einmal
(1:35) zeigt man, daß es durchaus auch sehr kahl aussehen kann, wenn die Jahreszeit es so
bestimmt. Dann stellt sich Brieske so dar, wie auf nachfolgender Fotografie aus dem Jahr 1978, die
uns unter anderem beweist, daß der Schriftzug an der Schule (siehe oben) erst etwas später an der
Fassade appliziert wurde.
Aufnahme = 1978 Sammlung Uwe Jähnert
Kommen wir schlußendlich zum Infopunkt Nr. 7: Das Würfelhaus. Ein Titel, der meines Erachtens inhaltlich nur bedingt bedient wird. Ich gebe zu, als
ich weit im Vorfeld in einer Veröffentlichung der Stadt Senftenberg zum Rundgang diesen Begriff las, vermutete ich einen Schreibfehler. Vielleicht war ja
das/ein "Turmhaus" gemeint? Der Begriff "Würfelhaus" hatte bis dato hinsichtlich Marga keine Bedeutung für mich. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob diese
Bezeichnung nicht sogar erst durch das "Team Ecke" aufgebracht wurde. "Würfelhaus" ist auch nicht gerade ein weit verbreiteter Terminus in der Architektursprache.
Und schon gar nicht in den Zeiten von Mayenburgs. Der sprach seinerzeit von einem "2-Familien-Haus".
Egal! Jedenfalls wurde die Infotafel vor einer von 5 Varianten dieses Haustyps platziert, die alle keine Würfel-Kubatur im engeren Sinne besitzen. Konkret
tat man dies an der Ringstraße 19. Daß man auf der Informationstafel statt eines historischen Fotos dieses Hauses (das es gibt) lieber das Luftbild, welches bereits
auf der Tafel Nr. 1 zu sehen ist, nutzte, wird schon einen Grund haben. Gut, darauf ist das Haus auch zu sehen aber ich hätte es aufgrund der Wiederholung nicht
verwendet. Auch, weil man mal wieder in die Inkonsistenz-Falle getappt ist...
Während man auf Tafel 1 besagtes Luftbild auf 1913 datiert, ist es am Standort Ringstraße nunmehr um 1910. Letzteres ist definitiv falsch. Mit dem
1913 würde ich hingegen noch mitgehen, obwohl es wahrscheinlich 1912 war, als die Aufnahme entstand.
Der zugehörige Film dreht sich wenig um das so titulierte "Würfelhaus" sondern beschäftigt
sich generell mit den unterschiedlichen Hausvarianten aus dem von Mayenburgischen Typenbaukasten. Das gelingt
ziemlich gut auch durch den Einsatz zahlreicher historischer Fotos und Ansichtskarten.
Dabei "vergriff" man sich aber einmal (2:30) leicht, indem man ein Haus zeigt, das nichts mit den Bauten von Mayenburgs
zu tun hat.
Unterm Strich habe ich an den Punkten 6 bis 9 nur wenig auszusetzen. Was die Filme insgesamt angeht bin
ich doch etwas desillusioniert worden.
Ich betrachte derartige Dinge ja auch gerne einmal in puncto "Wiederverwendbarkeit", "Blaupause", "Modellcharakter".
Und da muß ich konstatieren, daß mich mindestens das Format nicht überzeugen kann. Durch die Fokussierung
auf Mobilfunkgeräte - und dabei vernachlässigte man die Möglichkeit, daß man so ein Handy auch um 90 Grad drehen kann - sind weder die
verwendeten Filmaufnahmen, noch die Pläne und Fotos jemals in Gänze zu sehen. Mittels digitaler Tricks wird für gewöhnlich
ein Sichtfenster über das Ausgangsmaterial bewegt oder es wird hineingezoomt. Damit wird zwar Bewegung simuliert wo keine ist
aber der Betrachter erhält so niemals die Möglichkeit, ein Foto ganzheitlich zu betrachten. Bei Verwendung des Querformats wäre das ggf.
besser möglich.
Neben den suboptimalen visuellen Filmanteilen überzeugt mich auch der Audio-Teil nicht. Man merkt deutlich, daß die Sprachaufnahmen nicht
in einem Rutsch und unter unterschiedlichen akustischen Bedingungen gemacht wurden. Die "Ambience" ist in der deutschen Version inkonsistent.
Etwas, das in der englischspachigen Fassung sehr viel besser gelang. Beiden Fassungen gemein ist, daß sie mit Balance-Problemen kämpfen - zuweilen
fällt eine Seite des Stereo-Bildes aus.
Zur inhaltlichen Gesamtumsetzung des Leitsystems noch eine Anmerkung: Als Nutzer erwartet man eigentlich eine klare und unmissverständliche
Führung bei der eins ins andere greift. Bei diesem Rundgang erfolgt dies nicht immer konsequent. Der Übersichtsplan benennt Punkte so, an
den Punkten steht ggf. etwas anderes und der jeweils zugehörige Film besitzt teilweise einen wiederum abweichenden Titel...
Nr.
Übersichtsplan
Tafel am Punkt
Film
1
Marktplatz Marga
Die erste deutsche Gartenstadt
Der Marktplatz
2
Kirche
Die Martin-Luther-Kirche
Die Martin-Luther-Kirche
3
Kaiserkrone
Das Gasthaus Kaiserkrone
Das Gasthaus Kaiserkrone
4
Kaufhaus
Das Kaufhaus
Das Kaufhaus
5
Alte Schule
Das Schulgebäude
Das Schulgebäude
6
Margahof
Der Margahof
Der Margahof
7
Würfelhaus
Das Würfelhaus
Das Würfelhaus
8
Ringstrasse
Die Ringstrasse
Die Ringstrasse
9
Gärten
Die durchgrünte Gartenstadt
Die durchgrünte Gartenstadt
10
Brikettfabriken
Brikettfabriken
Die Brikettfabriken Marga I und Marga II
11
Grubenlok
Die Grubenlok EL3 4-817
Die Grubenlok EL3 4-817 (angesagt als "Die Grubenlok")
Mein Fazit: von einer professionellen Lösung hätte ich in jeder Hinsicht mehr erwartet. Wobei für den inhaltlichen Teil des Gesamtprojektes - also
die Recherche, die Materialbeschaffung, das Verfassen der Texte für Tafeln und Filme und die Produktion der 11 Streifen - nur ein vergleichsweise geringer finanzieller
Anteil des Gesamtbetrages zu Buche schlug. Das meiste Geld wurde gemäß dieser Aufschlüsselung für die baulichen Bestandteile ausgegeben.
Demnach wurde von den knapp 259.000 € Gesamtkosten nur gut 1 Fünftel für die Vermittlung der Geschichte Margas aufgewendet. Wenn überhaupt!
Ich halte das für keine gute Quote und bei dieser Gewichtung braucht man sich dann auch nicht wundern, daß der Auftraggeber keine inhaltlichen Kontrollen
vornahm. Während der "Hardware"-Teil der Installation ohne jeden Zweifel einer technischen Abnahme unterzogen wurde, legte man bei den "weichen" Parts ein
Laissez-faire an den Tag. Ich bin vermutlich der einzige, der sich überhaupt tiefer mit den Inhalten auseinandergesetzt hat und mir wird schon ganz mulmig,
wenn ich an die/eine Senftenberg-Chronik denke. Wer wird diese auf Richtigkeit überprüfen? Erinnert sich überhaupt noch jemand an diesen Auftrag?
Wenn man so will ist die Situation durchaus übertragbar. Das Jahr 2018 markiert den Startschuß für das Projekt "Rundgang Gartenstadt Marga". Nur unwesentlich jünger
ist der Auftrag zur Erstellung einer Stadtchronik aus dem Jahr 2020. 6+ Jahre benötigte man für die Realisierung des Rundgangs und mindestens so lange wird es auch
für die Fertigstellung dieser Chronik brauchen. Insofern sie sich denn überhaupt materialisiert. Das Interesse der einheimischen Bevölkerung dürfte in beiden Fällen
auf gleich kleiner Flamme köcheln. Daß es bei beiden Projekten derart lange dauert ist unter anderem der Tatsache geschuldet, daß sich über einen längeren Zeitraum keiner
finden ließ/lässt, der die beauftragte Leistung erbringen kann oder möchte. Am Ende wird es dann holterdiepolter umgesetzt. Im Zweifel durch auswärtige Agenturen, die naturgemäß
kaum bis überhaupt nicht in der Materie stecken.
Und denen es dann auch nicht gelingt, die Kompetenz vor Ort zu bündeln. Was man nicht den Agenturen anlasten sollte, denn wir schaffen es ja selbst seit Jahr und Tag nicht,
eine zielführende Zusammenarbeit zu Wege zu bringen. Weshalb bräuchten wir sonst externe Auftragnehmer?
Als ich anno 2021 erstmals in Kontakt mit dem Rundgang-Projekt kam, hegte ich durchaus leise Hoffnungen, daß es einem Außenstehenden gelingen könnte, die entsprechenden
Leute an einen Tisch zu bringen und ein Netzwerk zu bilden. Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Ich lieferte frühzeitig und umkompliziert mein Bildmaterial ab
und ward daraufhin nicht mehr einbezogen.
Naja, irgendwann muß auch ich meine Lehren ziehen und die werden wohl so aussehen, daß ich meine Kooperationsbereitschaft zukünftig herunterfahren werde.
Und falls ich eines schönen Tages gefragt werde, ob ich materialtechnisch bei der Überarbeitung der Marga-Dauerausstellung, wie von Herrn Ecke während seiner Rede am 7. April
angeregt (spekuliert er auf einen Nachfolgeauftrag?), behilflich sein könnte, werde ich mich erst einmal vornehm zurückhalten. So viel steht schon einmal fest. Amen.
Und damit beende ich meine kritische Auseinandersetzung mit dem frisch etablierten Rundgang Gartenstadt Marga. Ich hoffe, es war über die letzten Wochen insgesamt
nicht zu langweilig. Krümelkackrig war es in jedem Fall. Dafür bin ich bekannt. Aber wer soll es denn sonst machen? Die Karawane der "gegenseitig-auf-die-Schulter-Klopfenden"
ist längst weiter gezogen, der Marga-Rundgang schon aus dem Gedächtnis gestrichen. Neue Projekte zum Geld ausgeben stehen sicher schon in den Startlöchern. Senftenberg-Chronik anyone?