Aufnahme <= 1928 Museen OSL
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Aufnahme <= 1928 Museen OSL
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Aufnahme <= 1928 Museen OSL
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Vor einigen Wochen versprach ich, weitere Reproduktionen der Glasnegative zu präsentieren, die Ansichten aus Grube Marga Mitte der 1920er Jahren zeigen. Dabei kündigte ich
auch an, daß es sich mehrheitlich um Motive handeln würde, die etwas abseits der "Marga-Hotspots" liegen, also das was man gemeinhin von historischen Ansichtskarten
her kennt. Dieses Versprechen möchte ich heute einlösen. Und zwar mit 3 Fotografien, die echten Marga-Spezialisten nicht sonderlich neu sein dürften. Zwei davon (links und
rechts außen) wurden bereits vor vielen Jahren von Wolfgang Joswig in seinem Buch publiziert.
Natürlich nicht so großformatig wie hier.
Ungeschulte Heimatfreunde haben möglicherweise ein paar Probleme mit der Verorten des Ganzen und denen würde ich gern auf die Sprünge helfen: Die drei Aufnahmen
führen uns zeitlich in die "2. Welle" der Entwicklung des Ortes. Beginnend Anfang der 1920er Jahre, die Bauarbeiten an der mehr oder weniger kreisförmigen "Kolonie" Marga
waren schon einige Zeit abgeschlossen, fasste man südlich davon weitere Areale für den Bau von Wohnungen ins Auge. Der Bedarf an Wohnraum für die "auf Marga" Beschäftigten
war immens und die bisherigen Häuser bis unters Dach vermietet.
Unter dem ortsansässigen Architekten Ewald Kleffel entstand unter dem Bezeichnung "Bergmannsheimstätten" eine große Zahl an Wohnhäusern, die zwar nicht mehr den verspielten
und abwechslungsreichen Charme der Mayenburgschen Bauten hatten, dafür aber jeweils mehr Raum pro Wohnung boten. Unter "Bergmannsheimstätten" firmierten sowohl die Bauten
entlang der heutigen Straße der Jugend wie auch die, die entlang der heutigen Elsterstraße errichtet wurden.
Und um letztere handelt es sich bei den drei obigen Fotos. Zumindest erhalten wir einen Eindruck von einem Teil der Bebauung. Und dies zu einem Zeitpunkt als es dort noch
keine befestigten Straßen gab. Die Überquerung des Wolschinkagrabens erfolgte noch mehr provisorisch als mit Hilfe fester Brücken. In jedem Fall wollte man sicher keine
Bekanntschaft mit dem wahrscheinlich auch geruchsintensiven Gewässer machen. Das Federvieh ist im Gegensatz zur Vorwoche diesmal real.
Wie gesagt, man befand sich noch in der Bauphase was durch die Schmalspurgleise untermauert wird, die man auf dem ganz rechten Foto sieht. Auf ihnen wurde Material zu oder
von den Bauplätzen transportiert. Wir kennen ähnliche Aufnahmen aus der Aufbauphase der Kolonie.
Ich muß ehrlich gestehen, daß ich mich mit dem Foto in der Mitte, dem vielleicht unbekanntesten des Trios, eine Zeit lang schwer getan habe. Ich wusste, daß es nur der Rathenauplatz
sein kann, den man darauf erahnt, denn nur dort in Marga gibt es vier gleichartige Wohnhäuser, die ein Karree bilden. Was ich lange nicht übereinander
gelegt bekommen habe... das Haus im Vordergrund müsste demnach dasjenige sein, welches wir auf dem linken Foto ganz links sehen. Ich greife vor: ja, es ist dasselbe!
Ich muß aber konstatieren, daß der Fotograf einen ungünstigen/verwirrenden Standort wählte, wodurch auf der mittleren Aufnahme das gesamte Gartenareal, das wir auf dem
linken Foto in seiner ganzen üppigen Breite von satten 40 Metern geboten bekommen, zu einem einzigen Strich verschmilzt. Optische Täuschung nennt man das wohl.
Apropos Rathenauplatz... dieses Viereck hieß in den 1930ern und bis zum Ende des 2. Weltkriegs Hindenburgplatz. Man könnte nun vermuten, daß dies eine ähnliche Geschichte wie
mit der Rathenau-Schule in Senftenberg war... erst Rathenau, dann durch die Nazis getilgt und in Hindenburg umbenannt und nach dem Zusammenbruch des 1000jährigen Reiches alles
wieder auf Anfang.
Hierfür konnte ich keinen Beleg finden. In den Einwohnerbüchern der 1920er Jahre firmiert das Ganze unter "Bergmannsheimstätten B1 bis B4". Wie angedeutet: "Bermannsheimstätten"
lauteten auch die Adressen in dem Luftline 500 Meter weiter westlich gelegenen Areal. Was damals sicher auch etwas verwirrend war.
Anfang der 1930er, vielleicht existierten tatächlich erst zu diesem Zeitpunkt gepflasterte Straßen in den betroffenen Gebieten, kamen "echte" Straßennamen ins Spiel.
Und in diesem Zusammenhang eben auch die Bezeichnung "Hindenburgplatz".
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