Heute: verwirrendes Bildmaterial. Zumindest für Menschen, wie mich. Nämlich etwas später geborene.
Auf den vier Privatfotos findet man nur noch sehr weneige Details, die einen Bezug zur Jetztzeit herstellen lassen...
Aufnahme <= 1971 Sammlung Wilhelm Petsch
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Es ist nicht das erste Mal, daß ich mich in den Vorhof des Senftenberger "Passage"-Kinos
verirrt habe. Die ersten Aufnahmen dieser Lokation stammen aus den 1920ern. Heute erreichen
wir zeitlich so ziemlich das Ende der Fahnenstange.
Laut meinen Informationen zeigen die beiden Fotos den Zustand im Jahre 1971. Wenn die linke
Aufnahme schärfer wäre, hätte man ggf. ablesen können, was das Kino an jenem Tag im Angebot
hatte. So müssen wir uns halt auf die mitgelieferte Angabe verlassen.
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Aufnahme <= 1971 Sammlung Wilhelm Petsch
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Ich denke, wir sind uns einig, daß beide Fotos bei ein und derselben Gelegenheit geschossen wurden. Ob tatsächlich in 1971 ist
ungewiss, sehr viel später kann es jedoch nicht gewesen sein. Dies gilt auch für die beiden folgenden Fotografien, die dieselbe
Region, nur "von außen", zeigen...
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Aufnahme <= 1972 Sammlung Ursula Grasshoff
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Links erhalten wir am äußersten linken Rand noch einen kleinen Zipfel des Hauses,
welches den Eingang, also quasi "die Passage", zum Kino, darstellte. Das Gebäude,
welches sich rechts anschließt, erkennen wir Giebelseitig auf dem rechten Foto wieder.
Dabei handelte es sich um das Wohnhaus der Familie Skoring. Beide Aufnahme zeigen auch
den kleinen Gemüse-Pavillon von Hugo Jentzsch, der ursprünglich das Senftenberger Verkehrsamt
beherbergte.
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Aufnahme <= 1972 Sammlung Ursula Grasshoff
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All dies, der Pavillon, das Skoringsche Haus samt Scheune, der Eingang zum Kino sowie das
Entree des Kinos selbst fielen 1972 der Abrißbirne zum Opfer. Grund war die gar nicht einmal
so schlechte Idee, den stetig wachsenden Auto-Durchgangsverkehr aus dem engeren Innenstadt-Kern
Senftenbergs zu verbannen. Donnerten bis dahin selbst LKWs und Busse durch die Thälmann-Straße (heute
der Kreuzstraßen-Teil), den Markt und die Schloßstraße bzw. die enge Bahnhofstraße in alle Richtungen,
sollte die neu zu schaffende direkte Verbindung von der Thälmann-Straße auf die Bahnhofstraße bzw. den
Steindamm für deutliche Entlastung sorgen.
Besagte Bebauung stand diesem Vorhaben im Wege und musste weichen, um eine Straßenführung zu schaffen, wie wir
sie auch heute noch kennen.
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Während der Beginn der Abrißarbeiten durch
das nebenstehende Foto, welches Anfang Juli 1972
in der Lausitzer Rundschau publiziert wurde,
einigermaßen verbrieft ist, liegen mir für den
Abschluß der Arbeiten keine gesicherten Erkenntnisse
vor.
Im Januar 1974 (!!!), also anderthalb Jahre später,
veranschlagte man die Fertigstellung der Kaufhauskreuzung
und damit die Straßenverbindung über diesen nur 300 Meter
langen Abschnitt auf den 1. September 1974. Dem Bericht nach
sollte am 31. August mit dem Auftrag der Schwarzdecke begonnen
werden. Keine Ahnung,ob dieser und die daran anschließenden Termine
gehalten wurden.
Und da regen wir uns über die schleppenden Arbeiten an
der B169 zwischen Senftenberg und Sedlitz auf?
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