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Am vorigen Wochenende nahm ich im Rahmen einer privaten
Geburtstagsfeier an einer Rundfahrt auf dem Senftenberger
See teil. Nach gefühlt 40 Jahren! Ich glaube, meine letzte
Fahrt mit einem Fahrgastschiff auf unserem See geschah tatsächlich
noch zu DDR-Zeiten.
BILD UND HEIMAT - REICHENBACH (VOGTL.) III/26/13 - 01 06 0420/11 321285/90 Aufnahme <= 1989 Sammlung Matthias Gleisner
Damals noch mit der oben in stimmungsvollem Licht eingefangenen "Glück Auf", die nicht, wie
viele glauben, einfach nur irgendwann ihren Namen zu "Santa Barbara"
wechselte. Nein, das Schiff, das heutzutage das Wasser des Senftenberger
Sees durchpflügt, ist lediglich baugleich und war einige Zeit sogar parallel
zur "Glück Auf" im Einsatz, bis diese ausgemustert und an einen anderen
Ort, nämlich Plau am See, verbracht wurde, wo sie wohl heute immer noch
ihre Bahnen zieht.
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Also, wie gesagt: mein letztes Erlebnis auf dem schwankenden Deck eines Ausflugsdampfers auf unserem See ist schon sehr lange her. Deshalb
kann ich mich auch nicht mehr erinnern, ob es damals "Beschallung" durch den jeweiligen Schiffsführer gab. Diesmal schon!
Der Kapitän, der kein Hehl aus seiner Berliner Abstammung machte, versuchte die Passagiere des ziemlich gut besuchten Schiffes auf der Rundfahrt
mit allerlei Witzchen, aber auch Wissenswertem rund um den See bei Laune zu halten. In seinen Vortrag mischte sich meines Erachtens aber auch
ein bisschen "Seemannsgarn". So wurde behauptet, dass bei der Flutung des Tagebaus Niemtsch, also der Keimzelle des Senftenberger Sees, ein
Bagger in dem steigenden Wasser zurückgelassen wurde. Diese Geschichte hörte ich zum ersten Mal! Wahr hingegen ist, daß im Gebiet der
"Südsee" neben anderem Gerümpel zwei kleinere Passagierschiffe und ein Motorboot versenkt wurden. Sehr viel später! Diese dienen der nahegelegenen
Tauchbasis als Unterwasserobjekte, um den Vereinsmitgliedern aber auch fremden Tauchsportlern ein wenig Abwechslung in der ansonsten doch eher kargen
Unterwasserwelt zu bieten.
Es gab dann noch so die eine oder andere Ungenauigkeit im Redebeitrag des Käptn aber die fallen sicherlich nur so Krümelkackern wie mir auf. Schwerer
hingegen wiegen die wiederholt falsch "aufgesagten" Jahreszahlen im Bezug auf die Entstehung des Erholungsgebietes. Es war ständig die Rede von
1976 was die tatsächliche Übergabe des Sees an die Nutzer um drei Jahre nach hinten verschiebt. Beim Verlassen des Schiffes wies ich den
Kapitän auf seinen Fehler hin. Keine Ahnung, ob er sich das angenommen hat oder nicht. Aber spätestens im nächsten Jahr, wenn rings um den Senftenberger
See dessen 50-jähriger Geburtstag angekündigt wird, könnte es peinlich werden... Die Lösung dieser Kopfrechenaufgabe fällt sicher auch Touristen nicht
schwer!
Aber primär soll es auch heute wieder um das Abhandeln von Ansichtskarten bzw. Fotos gehen. Und davon habe ich diesmal vier im Gepäck. Die erste kann
man oben bestaunen und der Rest, der im wesentlichen aus der selben "Charge" stammt, folgt:
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BILD UND HEIMAT - REICHENBACH (VOGTL.) III/26/13 - 01 06 0414/11 301301/90 Aufnahme <= 1989 Sammlung Matthias Gleisner
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BILD UND HEIMAT - REICHENBACH (VOGTL.) III/26/13 - 01 06 0421/11 321285/90 Aufnahme <= 1989 Sammlung Matthias Gleisner
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BILD UND HEIMAT - REICHENBACH (VOGTL.) III/26/13 - 01 06 0423/11 321285/90 Aufnahme <= 1989 Sammlung Matthias Gleisner
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Drei Stücke, nämlich die mit dem Einzelmotiv, gehören definitiv zusammen. Das kann man aus den Seriennummern schliessen. Daraus wird ersichtlich, daß die
Nummer 0422/11 fehlt. Dieses Exemplar fehlt mir bislang noch, wobei ich ahne, um welches Motiv es sich handelt. Was die 3-Bild-Karte angeht, ist diese scheinbar ein
Mischmasch von Aufnahmen aus unterschiedlichen Jahren. Zweifellos ist das größte Motiv bei der selben Gelegenheit entstanden, wie das von der Einzelbildkarte
ganz oben. Daß es sich dabei um eine Alternativaufnahme handelt, kann man gut erkennen. Das Foto vom Seegelboothafen in Niemtsch kennen wir schon von einer
anderen Mehrbildkarte, die jedoch vornehmlich Motive aus Senftenberg enthält und die von mir in <= 1989 eingetaktet wurde. Jene Ansichtskarte enthält wiederum
mindestens eine Aufnahme aus <= 1988, weshalb nicht ganz klar ist, ob man das gesamte Stück nicht zeitlich noch weiter vordatieren könnte.
Das Motiv der Einzelbildkarte vom Niemtscher Strandabschnitt könnte am selben Tag entstanden sein wie das Ding mit den Segelbooten. Nichts genaues weiss man nicht.
Mir ist in dieser Beziehung nur wichtig, daß ich meine "Ziellinie", die ich in den ganzen Jahren immer mal wieder nach hinten verschoben habe und die nunmehr final
bei 1989 liegt, nicht überschreite. Dazu muß ich sagen, daß mir die heutigen Ansichtskarten das Leben nicht leicht gemacht haben. An den Zahlenkolonnen erkennt man,
daß es sich um Produktionen aus dem Jahr 1990 handelt. Mittlerweile bin ich aber durch die ganzen Kreuz-und-Querverweise in den verwendeten Motiven davon überzeugt, daß
die einzelnen Aufnahmen spätestens im Sommer 1989 entstanden. Aber auch nicht sehr viel früher. Wir können nämlich ganz am rechten Rand der "Glück Auf im Sonnenuntergang"
das fertiggestellte Dach der Deutschen Kirche erkennen. Das bedeutet: frühestens Sommer 1986.
Was aber klar ist: irgendwann wird es eine "Seerundschau 12" geben müssen, nämlich dann wenn ich endlich zweier noch fehlender Ansichtskarten vom Senftenberger See, die
ebenfalls in das Ende der 1980er gehören, habhaft werden konnte. Hoffentlich noch vor dem 50. Geburtstag des "Erholungszentrums Senftenberger See".
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