Was mir auffiel und wenn ich jetzt schreibe, bemerkt es sicher auch jeder andere...
Obwohl es sich, wie bereits mehrmals erwähnt, bei den mir seit einiger Zeit in vergleichsweise phänomenaler Qualität vorliegenden Brück & Sohn - Motiven um
Scans von Fotoglasplatten handelt, sind die Abbildungen dennoch bereits auf diesem Medium retuschiert worden.
Mir ist dabei nicht ganz klar, wie das damals technisch gemacht wurde, aber es kann als sicher gelten, daß die vorliegenden Versionen nicht zu 100% der damaligen
Wirklichkeit entsprechen.
Im Fall der drei folgenden Motive fehlt zum Beispiel jegliche Spur von Himmel, namentlich irgendwelche noch so kleinen Wölkchen.
Bei den Ansichtskarten-Pendants fiel mir das noch gar nicht einmal so auf. Wahrscheinlich wegen der im Vergleich doch deutlich schlechteren Qualität. Und
einige der nachcolorierten Varianten enthalten ja zudem (wie wir jetzt wissen) eindeutig gemalte Wolken.
In der Vergrößerung und vor meiner digitalen Nachbearbeitung konnte man erkennen, daß hart an den Konturen der Dächer entlang der ursprüngliche Himmel
übermalt oder eben "gelöscht" wurde. Hier fehlt mir das technische Hintergrundwissen, auf welche Weise man das damals bewerkstelligte. Es verblieben
nämlich noch einige Fragmente, die der Retuscheur nicht vollständig erwischte und die nur diesen einen Schluß zulassen, daß hier künstlich nachgeholfen wurde.
Ich habe diese Fragmente natürlich eliminiert und andere Stellen, an denen der Ausführende vor 100 Jahren "ausrutschte", repariert.
Vermutlich handelte es sich bei diesem Verfahren um ein damals gängiges Prozedere. Der Himmel wurde für die Ansichtskartenproduktion dann halt künstlich
hinzugefügt, womit man die Möglichkeit hatte, unterschiedliche Stimmungen aus ein und demselben Grundmotiv zu generieren.
Mondscheinkarten, Lunakarten oder Aurorakarten fallen mir in diesem Zusammenhang ein.
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