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Aus fußballerischer Sicht grenzt heute die Verbindung dreier Weltclubs mit unserem Vertreter in der 7. Liga des Deutschen Fußball-Bundes an Utopie. Das war auch in den erfolgreicheren Zeiten der Briesker Fußballer, also in den 1950ern/60ern, nicht viel anders. Und dennoch wurde Mitte der Sechziger diese Verbindung aufgebaut. Nicht auf dem grünen Rasen, sondern inmitten eines Sammelalbums der Firma Niemeyer aus Groningen, Holland!
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Niemeyer
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Umsonst fordert die Öffentlichkeit, die großen Traditionen des Arbeitersports auch in dieser
Briesker Fußballgeneration weiter zu bewahren und fortzuführen. Umsonst fordert Willi Schlick, der
einstige Klasseverteidiger und langjährige Leistungsklassenschiedsrichter, der sich auch als
Funktionär große Verdienste im Briesker Fußballsport erworben hat, in der Zeitung die
Verantwortlichen auf, offensichtliche Gleichgültigkeit abzulegen und endlich die notwendigen Schlußfolgerungen
aus der schwachen Saison 1961/62 zu ziehen. "Die Bürger, alle, denen der Briesker
Fußballsport am Herzen liegt, sind mit dieser Entwicklung nicht einverstanden!" mahnt er eindringlich. Doch das Tief wird immer deutlicher, krasser, die Tabellensituation auswegloser. Nicht zu übersehen ist die durcheinandergewirbelte Moral der Mannschaft, deren Besetzung zudem ständig wechselt... Mitten in der Saison ist es plötzlich perfekt, was lange als Gerücht im Raum stand: der Sportclub Aktivist Brieske/Senftenberg - und mit ihm auch die Fußballer - wird in die Bezirksstadt Cottbus verlegt! Ende? Jawohl, es ist ein Aus, ein Ende, aber nur das Ende einer Ära, nicht das Ende mehr als 40jähriger Traditionen!
Unabhängig von den damals schlechten Leistungen der Briesker Mannschaft wurde die Maßnahme auf Grundlage
eines Parteibeschlusses, nach dem DDR-Oberligamannschaften in den Bezirkstädten der Republik zu konzentrieren
seien, durchgeführt. Der Widerstand gegen die Zerstörung der jahrelangen sportlichen Aufbauarbeit vor Ort und den
damit verbundenen Erfolgen war nur Makulatur. Briesker Spieler wie Heinz Lemanczyk oder Lothar Gentsch spielten
ab sofort für den neugegründeten SC Cottbus, der später der BSG Energie Cottbus angegliedert wurde.
Mit dem sportlichen Niedergang ging der Verfall des einst so stolzen Aktivist-Stadions einher. Die Ansichtskarte
rechts führt uns noch einmal bildlich in bessere Zeiten der Anlage. Zu diesem Zeitpunkt wurden dort schon Speedway-
Rennen ausgetragen, wie man an den hölzernen Banden im Kurvenbereich erkennen kann. Immerhin wird auch das Grün
im Inneren des Ovals noch gewässert. |
Winkler & Voigt, Leipzig
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Und damit beende ich meinen Ausflug in die doch schon ziemlich verzweigten Seitenarme der Senftenberger Heimatforschung und kündige für das nächste Wochenende eine kleine Auszeit an. Zur Überbrückung wird man aber auf den mittlerweile 367 Neues-Seiten sicher etwas zum rekapitulieren finden. | |||